Nürnberg: Demo gegen Rechts eskaliert

Bei einer Demonstration gegen den in der rechten Szene angesagten Modeladen "Tönsberg" sind in Nürnberg fünf Menschen aus der linken Szene und neun Rechsextreme festgenommen worden. Fünf Polizeibeamte wurden leicht verletzt.
von  Abendzeitung
1500 Menschen protestierten am Samstag gegen den Naziladen.
1500 Menschen protestierten am Samstag gegen den Naziladen. © Berny Meyer

NÜRNBERG - Bei einer Demonstration gegen den in der rechten Szene angesagten Modeladen "Tönsberg" sind in Nürnberg fünf Menschen aus der linken Szene und neun Rechsextreme festgenommen worden. Fünf Polizeibeamte wurden leicht verletzt.

Am 28. November hat in der Dr.-Kurt-Schumacher-Straße ein Modeladen eröffnet - "Tönsberg" vertreibt die Marke Thor Steinar, die besonders beliebt in der rechten Szene ist. Es ist die Trendmarke der rechten Autonomen Nationalisten, die schon lange nicht mehr an Springerstiefeln und Bomberjacken zu erkennen sind.

Die Nürnberger mobilisieren heftig gegen den Naziladen, seit der Eröffnung wird vor "Tönsberg" immer wieder protestiert, Antifaschisten verteilten vor dem Geschäft Flyer, die über den harmlos wirkenden Klamottenladen aufklären. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden die Schaufenster des Geschäftes mit Teerfarbe beworfen.

Am Samstag rief Antifa zu einer großen Demonstration auf, die in unmittelbarer Nähe zu dem Laden endete: 1500 Menschen protestierten gegen das Kleidergeschäft, doch friedlich ging es dabei nicht zu . Bei einer Randale wurden fünf Polizeibeamte leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Fünf Menschen aus der linken Szene und neun zum Teil betrunkene Rechtsextreme wurden festgenommen. Nach Ende der Schlusskundgebung waren Flaschen und eine Straßenabsperrung gegen Polizisten und Dienstfahrzeuge geworfen worden.

Thor-Steinar-Filialen in Hamburg und Berlin sind dieses Jahr nach heftigen Protesten aus der Bevölkerung kurz nach deren Eröffnung die Mietverträge gekündigt worden.

lka

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