Nürnberg: Club muss endgültig ohne Reinartz planen
Aufstiegsheld entwickelt sich bei angeschlagener Werkself in Leverkusen wie schon in Liga zwei zur unverzichtbaren Stammkraft. FCN-Manager Bader weiß: „Die Wahrscheinlichkeit, dass Stefan nochmals zu uns kommt, ist sehr gering.“
NÜRNBERG/LEVERKUSEN Aufstiegsheld Stefan Reinartz kehrt nicht zum Club zurück! Für Leverkusens neuen Trainer Jupp Heynckes hat sich der Defensiv-Allrounder während der Vorbereitung zur unverzichtbaren Größe entwickelt. Der 20-jährige Reinartz gilt als großer Hoffnungsträger am Rhein.
"Wahrscheinlichkeit ist sehr gering"
Das hat sich auch bis zum Club herumgesprochen. Trainer Michael Oenning und Martin Bader müssen dies schweren Herzens zur Kenntnis nehmen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Reinartz nochmals zu uns kommt, ist sehr gering“, weiß der Manager. Zumal bei Bayer mit Simon Rolfes (Meniskus) und Lukas Sinkiewicz (Faserriss) zwei Säulen pausieren müssen.
Pech für den Club, dass sich Senkrechtstarter Reinartz auf deren Positionen (Innenverteidigung, defensives Mittelfeld) am wohlsten fühlt. Zwar hatte der U19-Europameister mehrfach betont, wie sehr es ihm in Nürnberg gefällt. Doch eine Rückhol-Klausel im erst Januar dieses Jahres ausgehandelten und eigentlich bis 2010 laufenden Leihvertrag machte Stefan und dem Club einen Strich durch die Rechnung.
Bader: "Trainerwechsel in Leverkusen war für uns nicht gut"
„Der Trainerwechsel in Leverkusen war für uns nicht gut“, sagt Bader. „Unter Bruno Labbadia wäre Reinartz nicht zurückgegangen, sondern bei uns geblieben.“ Labbadia wechselte zum HSV, Heynckes beerbte den von Ränkespielen hinter den Kulissen verärgerten Labbadia – und will nun Bayers Schießbude dauerhaft schließen – mit Nürnbergs Aufstiegsheld.
"Tomasz spielt sehr abgeklärt"
Und wie schließt der Club die Lücke? „Wir versuchen, die Geschichte intern auszuloten“, sagt Bader nun. Vielleicht mit Dominik Reinhardt, dessen rechte Außenverteidigerposition an Dennis Diekmeier vergeben ist. Gegen Weingarts (10:0) und Bayreuth (4:0) spielte Reinhardt je 45 Minuten in der Innenverteidigung, beim 3:1 in Aue sogar 90. Denkbar auch, dass Neuzugang Tomasz Welnicki (18) vom VfL Bochum an die Seite von Kapitän Andy Wolf rückt, sofern der fit ist zum Saisonstart am 8. August gegen Schalke. Bader: „Die Trainer loben Tomasz, er spielt sehr abgeklärt.“ Javier Pinola, Matthew Spiranovic und Dominic Maroh (Aufbautraining nach OP) sind weitere Varianten. Bader will das Trainingslager in St.Gallen abwarten: „Erst dann werden wir sehen, ob wir nachlegen müssen.“ M. Hertlein