Nürnberg braucht jetzt Fixerstuben!

Drogenbestecke in Toiletten, Blutflecken am Boden, Süchtige im Treppenhaus – das Künstlerhaus KuKuQ (K4) am Hauptbahnhof hat sich zum Anziehungspunkt für Drogensüchtige entwickelt
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Kämpft mit Drogenproblemen: das K4 am Königstor.
Berny Meyer Kämpft mit Drogenproblemen: das K4 am Königstor.

Drogenbestecke in Toiletten, Blutflecken am Boden, Süchtige im Treppenhaus – das Künstlerhaus KuKuQ (K4) am Hauptbahnhof hat sich zum Anziehungspunkt für Drogensüchtige entwickelt

NÜRNBERG Für das K4 ist das „ein nicht hinnehmbarer Zustand“. Am Dienstag machten die Verantwortlichen gemeinsam mit dem Drogenbeauftragten der Stadt und der Drogenhilfe Mudra aber klar: Das Problem betrifft die ganze Innenstadt!

„Alle öffentlichen Räume in der City werden von Süchtigen frequentiert“, stellte Klaus Thieme von der Mudra, klar – darunter Cafés, Kaufhäuser, Imbisse, Museen. Das birgt Gefahren auch für Dritte. Thieme warnt: „Herumliegende Spritzen können infiziert sein mit gefährlichen Krankheiten wie Hepatitis oder Aids.“

Das Problem sei bekannt, so Georg Hopfengärtner, Suchtbeauftragter der Stadt, es sei nur schwer zu lösen. „Wird die Szene von einem Ort vertrieben, sucht sie sich neue.“

Schon 20 Drogentote in Nürnberg in diesem Jahr!

Auch K4-Leiter Matthias Strobel weiß um dieses Dilemma: „Mit unseren Maßnahmen – Kontrollen, verschlossene Toiletten, Hausverbote – werden wir nur zeitweise Erfolg haben. In der Zwischenzeit verschiebt sich das Problem auf andere Einrichtungen.“

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sahen alle nur eine sinnvolle Lösung: Fixerstuben, in denen Süchtige in einem kontrollierten Raum – und nicht in der Öffentlichkeit – konsumieren und ihre Spritzen sauber entsorgen können.

Sorge bereitet dem Suchtbeauftragten Hopfengärtner außerdem die alarmierend hohe Zahl an Drogentoten in Nürnberg. Seit Montag sind es 20 in diesem Jahr! Er ist sicher: „Hätten wir betreute Drogenkonsumräume, wäre diese Zahl sicherlich niedriger.“ mp

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