Nordklinikum: Patient (40) sprang in den Tod

Der verzweifelte Mann hatte an unheilbarem Bauchspeicheldrüsen- Krebs gelitten. Nach dem Sturz aus dem 4. Stock blieb er leblos auf dem betonierten Weg liegen
von  Abendzeitung
Aus dem vierten Stock von Haus 20 des Nordklinikums sprang der verzweifelte 40-Jährige in den Tod. Die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun.
Aus dem vierten Stock von Haus 20 des Nordklinikums sprang der verzweifelte 40-Jährige in den Tod. Die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun. © News5

Der verzweifelte Mann hatte an unheilbarem Bauchspeicheldrüsen- Krebs gelitten. Nach dem Sturz aus dem 4. Stock blieb er leblos auf dem betonierten Weg liegen

NÜRNBERG Unvorstellbare Schmerzen haben einen krebskranken Mann (40) in den Tod getrieben! Voller Verzweiflung über sein Schicksal sprang er am Dienstagvormittag im Nürnberger Nordklinikum aus dem Fenster.

Polizei, Staatsanwaltschaft und Klinikum wollten sich nicht zu den Hintergründen des Selbstmordes äußern. Sie bestätigten lediglich die Tatsache als solche. Danach stürzte sich der aus dem Landkreis Ansbach stammende Patient Udo F. vom Fenster seines Krankenzimmers im vierten Stock (Haus 20) in die Tiefe. Er prallte auf einen betonierten Weg und blieb leblos liegen. Ärzte konnten nur noch seinen Tod feststellen.

Nach Angaben der Behörden kann ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden. „Es war eindeutig Selbstmord“, sagte ein Ermittler zur AZ. Noch ist der Leichnam nicht freigegeben, doch das dürfte nur eine Formsache sein. Wegen der klaren Lage wird die Staatsanwaltschaft wahrscheinlich auf eine Obduktion verzichten.

Die Mediziner konnten die Ausbreitung des Tumors nicht stoppen

Polizeibeamte, in deren Begleitung sich ein Seelsorger befand, überbrachten Udo F.’s Mutter wenige Stunden später die Todesnachricht. Die Frau brach zusammen, nahm die Schilderungen wie durch eine Nebelwand wahr.

„Ich kann es einfach nicht fassen. Er war mein einziger Sohn“, schluchzte sie am Telefon. Ihren Angaben zufolge war die Bauchspeicheldrüse ihres Sohnes vom Krebs befallen. Er befand sich deswegen schon seit längerer Zeit in ärztlicher Behandlung.

Den Medizinern war es allerdings nicht gelungen, die Ausbreitung des Tumors zu stoppen. Diese Erkenntnis dürfte bei Udo F. tiefe Verzweiflung und einen Depressionsschub ausgelöst haben. Offensichtlich sah er keinen anderen Ausweg mehr, als sich das Leben zu nehmen.

Helmut Reister

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