Noch ein Austritt bei Münchner SPD-Fraktion

München (dpa/lby) - Zwei Austritte binnen einer Woche beuteln die SPD-Fraktion im Münchner Rathaus: Erst wechselte der langjährige Fraktionschef Alexander Reissl spektakulär auf die Seite der CSU, nun geht auch Stadträtin Birgit Volk. Sie schied laut SPD aus persönlichen Gründen aus. Mehrere Münchner Medien hatten darüber zuvor berichtet.
Die Genossen in der Landeshauptstadt geben sich dennoch kämpferisch: Die künftige Doppelspitze der SPD-Fraktion aus Verena Dietl (39) und Christian Müller (52) sprach am Dienstag von Aufbruchstimmung und auch ein klein bisschen Trotz. "Die Motivation in der Fraktion ist schon sehr hoch", sagte Dietl.
Vor allem mit sozialen Themen will die SPD bei der Kommunalwahl im März 2020 Wähler für sich gewinnen. "Wir wollen, dass München eine Stadt für alle ist und bleibt", erklärte Müller. Das gelte besonders für Menschen, die nicht genug Geld hätten, sich das teure Leben in der Stadt und die hohen Mieten zu leisten. München müsse die Gemeinschaftlichkeit bewahren, die Stadtgesellschaft dürfe nicht auseinanderdriften.
Bei der Arbeit im Stadtrat will die SPD-Fraktion stärker das Team in den Vordergrund rücken anstelle eines Vorsitzenden, der die Leitlinien vorgibt. Man wolle offener und spontaner arbeiten, sagte Müller.
Reissl hatte vor gut einer Woche für einen Paukenschlag gesorgt, als er nicht nur seinen Austritt aus der SPD, sondern seinen Wechsel zur CSU-Fraktion erklärt hatte, vorerst allerdings als parteiloses Mitglied.
Im Herbst will die SPD die Liste für die Kommunalwahl vorstellen. Dann nominiert sie auch offiziell ihren Kandidaten für den Posten des Oberbürgermeisters: Amtsinhaber Dieter Reiter (SPD) - wenn es keine neuen Überraschungen gibt.