Niedergeschlagen und verbrannt: Bestatter gesteht

Der Staatsanwalt spricht von Mord und Heimtücke. Der Angeklagte bestreitet dagegen, dass er seine Frau absichtlich getötet hat. Unstrittig ist, dass der 49-Jährige später die Leiche und das Auto der Frau im Wald mit Benzin übergossen und angezündet hat.
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Er hat seine Frau ermordet und verbrannt: Der Bestatter vor Gericht
Gabo Ggentur Focus / dpa report Er hat seine Frau ermordet und verbrannt: Der Bestatter vor Gericht

HOF - Der Staatsanwalt spricht von Mord und Heimtücke. Der Angeklagte bestreitet dagegen, dass er seine Frau absichtlich getötet hat. Unstrittig ist, dass der 49-Jährige später die Leiche und das Auto der Frau im Wald mit Benzin übergossen und angezündet hat.

Zum Auftakt des Prozesses um den Mord an seiner Ehefrau hat ein Bestatter aus Selb die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft weitgehend eingeräumt, eine Tötungsabsicht aber bestritten. Er habe die 50-Jährige zwar mit einem Holzscheit niedergeschlagen und ihre Leiche im Wald mitsamt ihres Autos verbrannt, sagte der 49-Jährige am Mittwoch vor dem Landgericht Hof.

Zuvor sei seine Frau aber die Kellertreppe hinab gestürzt. Als sie wieder aufgestanden sei, habe sie sich in Rage geredet, ihn mit einem gläsernen Gegenstand attackiert, ihn angeschrien und in bisher nicht gekanntem Maße beleidigt.

Oberstaatsanwalt Reiner Laib geht dagegen davon aus, dass der Angeklagte seine Frau am 31. Oktober 2009 absichtlich, heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen getötet hat. Er habe ein neues Leben mit einer Brasilianerin beginnen und sich mit der Lebensversicherung seiner Frau sowie dem Verkauf des gemeinsamen Hauses seiner Schulden entledigen wollen, sagte Laib. Deshalb habe er solange auf seine Frau eingeschlagen, bis sie tot war.

Der Bestatter berichtete, wie er die Leiche seiner Frau nach Einbruch der Dunkelheit zu ihrem Auto geschleppt hat. Anschließend sei er in den Wald gefahren und habe den Wagen mit einem Benzinkanister angezündet. Dies hat er nach Überzeugung des Staatsanwalts getan, um die Tötung seiner Frau zu vertuschen.

Das Fahrzeug mit der Leiche brannte völlig aus. Der Bestatter lief schließlich zurück zu seinem Haus, zog sich um, verbrannte seine blutverschmierte Kleidung in der Heizung und säuberte das Waschhaus.

„Ich wusste überhaupt nicht, was in mir vorging, was passiert ist“, sagte der Angeklagte. Seit einer Rückenerkrankung im Jahr 2005 habe sich seine Frau immer mehr zurückgezogen. „Sie wollte sich von mir nicht helfen lassen; Sie war überhaupt nicht mehr bereit, mit mir zu diskutieren.“

Von einem Verhältnis seiner Frau zu einem anderen Mann seit einem Kuraufenthalt im Jahr 2008 will er erst in der Untersuchungshaft erfahren haben. Mit der Brasilianerin habe er im Frühjahr 2009 endlich wieder jemanden gefunden, mit dem er über seine Probleme reden konnte. Zweimal besuchte er die Frau in ihrer Heimat. Wenige Tage nach seiner Rückkehr Ende Oktober kam es zu der Tat.

dpa

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