„Nicht alles schwarz malen“
FÜRTH - Fürths Manager Rachid Azzouzi über den Fehlstart, den wachsenden Druck und die offensichtlichen Mängel bei den Kleeblättlern. „Es wurde nicht energisch genug gearbeitet.“
Katerstimmung im Ronhof. Nach dem Aus im Pokal gegen Drittligist Offenbach (0:1) ging auch der Zweitliga-Start der Fürther mit 2:3 in Ingolstadt voll daneben. „Nicht schön“, schüttelt Manager Rachid Azzouzi den Kopf, „alle Mannschaftsteile haben nicht die Leistung abgerufen, die wir erwartet haben.“ Rumms, da sitzt sie, die Kollektiv-Watschn. Vor allem die Einstellung seiner Kleeblättler dürfte Azzouzi ein Dorn im Auge gewesen sein. „Es wurde nicht energisch genug gearbeitet“, bemängelt er das Zweikampfverhalten im Mittelfeld, „es ist fahrlässig, sich darauf zu verlassen, dass hinter mir noch ein anderer steht.“
"Das darf nicht passieren"
Zum Haareraufen auch die Minuten 44 bis 49, in denen die drei Gegentreffer fielen: „Das darf nicht passieren“, so der ehemalige Mittelfeldspieler, „Vor allem, weil wir zu diesem Zeitpunkt 2:0 hätten führen können.“ Gemeint war unter anderem der Elfer, den Ivo Illicevic lässig versenkte – in den Armen von Ingolstadts Keeper Michael Lutz. Einen Fürther Fehlstart will Azzouzi dennoch nicht ausgemacht haben. „Der Pokal ist eine Sache, das ist ärgerlich. Aber nach dem ersten Spiel, auch noch auswärts, darf man nicht alles schwarz malen. Manche Sachen haben funktioniert, andere eben nicht.“
Kritik von Helmut Hack berechtigt
Die Kritik von Präsident Helmut Hack, die hohe Fehlerquote und das schwache Zweikampfverhalten, sei berechtigt, auch wenn so kurz nach der Partie „viele Emotionen im Spiel waren“. Mehr Schatten als Licht im Fürther Spiel, auch wenn Stefan Reisinger in der Fremde überzeugte. „Er hat sich viel bewegt, ein gutes Spiel gezeigt“, lobte Azzouzi den Stürmer, der in Ingolstadt einmal traf, aber nach einer Stunde durch Bernd Nehrig ersetzt wurde. „Wenn er so viel arbeitet, darf er auch nach 60 Minuten kaputt sein.“ Jetzt gilt’s es am kommenden Freitag (18 Uhr) gegen St.Pauli. „Der Druck wird größer“, weiß Azzouzi, „Aber damit müssen alle fertig werden.“ Keine einfache Aufgabe für das Kleeblatt gegen die Kiez-Kicker, denn: „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen.“ Maja Kolonic
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