Neuschwanstein, Nymphenburg und Co.: So viel Eintritt müssen Sie für die Schlösser jetzt zahlen

Die bayerischen Schlösser und Burgen zu besuchen, ist dieses Jahr in manchen Fällen kostspieliger. Welche höheren Eintritt verlangen und warum.
von  Maximilian Neumair
Das Schloss Neuschwanstein im Morgenlicht. Es ist von mittelalterlichen Burgen inspiriert.
Das Schloss Neuschwanstein im Morgenlicht. Es ist von mittelalterlichen Burgen inspiriert. © Karl-Josef Hildenbrand/

Schwangau - Wenn es nach dem "Kini", Ludwig II., gegangen wäre, könnte heute niemand mehr sein Märchenschloss besuchen. Neuschwanstein sollte – wie seine anderen Bauten – nach seinem Tod abgerissen werden.  Der bayerische Staat hat das nicht eingesehen und es stattdessen sechs Wochen nach Ludwigs Ableben für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht – und seitdem ein Vielfaches von dem eingespielt, was es ursprünglich kostete. Damals betrug der Eintritt zwei Mark, was laut der Deutschen Bundesbank heute knapp 17 Euro wären.

Noch immer macht Neuschwanstein mit Touristen ordentlich Geld: Ab diesem Jahr kostet der Eintritt 21 Euro, das sind drei Euro mehr als noch 2024.

Grund für die Preiserhöhung sind  "umfassende Renovierungsmaßnahmen" und die "Inflation"

Auf Nachfrage der AZ teilt die Bayerische Schlösserverwaltung mit, dass kürzlich umfassende Renovierungsmaßnahmen am Schloss stattgefunden hätten und die Eintrittspreise an die "allgemeine wirtschaftliche Entwicklung einschließlich der Inflation" angepasst worden seien.

Weiter heißt es: "Dies ist notwendig, um unsere hohen Standards bei der Instandhaltung und des Betriebs von Schloss Neuschwanstein weiterhin gerecht zu werden." Was zumindest gleich bleibt: Besucher unter 18 und Schüler erhalten weiterhin freien Eintritt, sowie auch in allen anderen Sehenswürdigkeiten der Bayerischen Schlösserverwaltung.

Eintrittskosten bei Sehenswürdigkeiten haben sich geändert

Diese hat allerdings nicht nur bei Neuschwanstein die Preise angezogen. So haben sich die Eintrittskosten bei den folgenden Sehenswürdigkeiten verändert:

  •  Schloss Linderhof bei Ettal: 13 Euro (zuvor: zehn Euro).
  • Altes Schloss Eremitage in Bayreuth: sechs Euro (zuvor: 4,50 Euro).
  • Neues Schloss Bayreuth: sieben Euro (zuvor 5,50 Euro).
  • Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth: zehn Euro (zuvor: acht Euro).
  • Schloss Fantaisie bei Bayreuth: 4,50 Euro (zuvor: 3,50 Euro).
  • Befreiungshalle Kelheim auf dem Michelsberg: fünf Euro (zuvor: 4,50 Euro).
  • Walhalla bei Regensburg: fünf Euro (zuvor 4,50 Euro)
  • Plassenburg in Kulmbach: fünf Euro (zuvor 4,50 Euro).
  • Burg Trausnitz in Landshut: sechs Euro (zuvor: 5,50 Euro).
Die Burg Trausnitz in Landshut war im Jahr 1235 im Wesentlichen fertig. 1961 kam es dort allerdings zu einem schweren Brand.
Die Burg Trausnitz in Landshut war im Jahr 1235 im Wesentlichen fertig. 1961 kam es dort allerdings zu einem schweren Brand. © rom
  • Residenz Kempten: vier Euro (zuvor: 3,50 Euro).
  • Schloss Dachau: drei Euro (zuvor: zwei Euro).
  • Schloss Nymphenburg: zehn Euro (zuvor: acht Euro).
Das Schloss Nymphenburg gehört zu den größten Schlössern Deutschlands.
Das Schloss Nymphenburg gehört zu den größten Schlössern Deutschlands. © Sven Hoppe/dpa
  • Parkburgen im Schlosspark Nymphenburg: sechs Euro (zuvor: fünf Euro).
  • Residenz Würzburg: zehn Euro (zuvor neun Euro).
  • Casino auf der Roseninsel im Starnberger See: fünf Euro (zuvor: vier Euro).

Die Schlösserverwaltung erklärt die Preisänderungen damit, dass es sich um Einzelfallentscheidungen handele, "ob das Preis-Leistungs-Verhältnis aus wirtschaftlicher Sicht für das jeweilige Objekt noch angemessen ist". Zudem unterliege die Preisgestaltung der regelmäßigen Prüfung des Bayerischen Obersten Rechnungshofes, an deren Ergebnis die aktuellen Eintrittskosten unter anderem orientiert seien.

Ob sich die Teuerung auf die Besucherzahlen auswirken wird, muss sich bei der Schlösserbilanz 2025 zeigen. Zumindest in den vergangenen Jahren ist die Besucherzahl wieder auf 4,5 Millionen geklettert und damit fast wieder auf Vor-Corona-Niveau.

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