Neuregelung der Sommerferien? Nicht mit Bayern!
München - Ein alte Debatte kocht gerade hoch. Es geht um den stets schwelenden Sommerferienstreit. Bisher haben lediglich Bayern und Baden-Württemberg jedes Jahr weitgehend im gleichen Zeitraum Sommerferien, und zwar bis in den September hinein. Bei den übrigen Bundesländern wechseln die Termine. Forderungen nach einer Neuregelung dieser Praxis weist Bayern entschieden zurück.
Doch Hamburg und Berlin machen immer mehr Druck. Sie fordern, dass die Sommerferien künftig zeitlich weniger zwischen den Bundesländern gestreckt werden: Sie sollen künftig überall erst ab 1. Juli und nicht schon im Juni beginnen, damit die jährlichen Verschiebungen zwischen den Ländern möglichst gering ausfallen.
Streit um die Sommerferien zwischen Hamburg und München
Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe forderte einen Kompromiss. Deutschland sei kein "Mischstaat" mit 16 Einzelstaaten, sagte Bildungssenator Ties Rabe (SPD) am Donnerstag bei n-tv. "Wir müssen uns einigen, wir sind in einem Land. Das muss man vielleicht einigen Ministerpräsidenten ab und zu einmal sagen."
Er befürchtet, dass es langfristig zu mehr Staus auf den Autobahnen kommen könnte, wenn die Länder keine gemeinsame Lösung finden. "Wenn jetzt einige immer sagen: 14 müssen sich einigen, aber wir machen, was wir wollen, dann werden die anderen 14 Länder auch irgendwann sagen, wir machen, was wir wollen. Dann kann ich nur sagen, viel Spaß auf den Autobahnen, egal wo sie sind, aber in Bayern sind sie besonders lang."
Streit um die Schulferien - Markus Söder bleibt hart
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bleibt in der Sommerferien-Debatte hart. Ungeachtet immer neuer Forderungen und Drohungen will er an der bisherigen Praxis, nach der die bayerischen Sommerferien immer sehr spät liegen und bis in den September dauern, nicht rütteln.
"Es ist ein eingespieltes Lern- und Lebensverhältnis, das wir hier in Bayern haben, zwischen Schulen, Eltern und Schülern", betonte Söder am Donnerstag. "Damit sind wir immer gut gefahren, und daran wollen wir auch nichts ändern."
Die Debatte zwischen München, Hamburg und Berlin dürfte also (lebhaft) weitergehen.