Neun Monate Haft für den gehörnten Bestatter
Rasend vor Eifersucht: Er bedrohte Frankens Comedy-Star Klaus Karl-Kraus (58).
NÜRNBERG Gut davon gekommen! Neun Monate Bewährungsstrafe erhielt gestern der Kitzinger Bestatter Bernd V. (46), der mit Brachialmethoden den Erlanger Kabarettisten Klaus Karl-Kraus (58, genannt „KKK“) verfolgte. Mit vorgehaltener Pistole war dieser von dem Gehörnten bedroht und beleidigt worden, weil er ihm seine Ehefrau ausgespannt hatte.
In erster Instanz war der bislang unbescholtene Bestatter noch zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Gestern räumte er „schweren Herzens“ und erstmals über seinen Verteidiger fast alle Anklagepunkte ein und erhoffte sich – vergebens – ein noch niedrigeres Urteil von drei Monaten Bewährungsstrafe. Denn dann hätte der passionierte Jäger seinen Waffenschein behalten dürfen. 25 Lang- und Kurzwaffen wurden bei ihm beschlagnahmt.
Da hatte Bernd V. dem Kabarettisten trotz Kontaktverbots erneut aufgelauert, wurde durch ein Großaufgebot an Polizei aber gestoppt. „Was kostet’s, wenn ich dem eine aufs Maul haue“, fragte er da noch einen Beamten. Bedenklich fand der Richter, dass Bernd V. im Prozess seinen Sohn (18) als Alibizeugen angeboten hatte – zum Beweis, dass er den Kabarettisten nie in dessen Wohnung bedroht habe.
Von einer Geldauflage wurde gestern abgesehen. „Ich habe kaum mehr Arbeit“, behauptete der Bestatter. Sein bester Kunde, die Polizei, für die er Leichen abtransportierte, soll abgesprungen sein.
KKK war zufrieden mit dem Urteil: „Es ging ihm nie um die Höhe der Strafe“, so sein Anwalt Sven Oberhof. „Er wollte nur das brutale Vorgehen des Mannes stoppen.“ Jetzt laufen die Scheidungsverfahren der Kontrahenten. cis
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