Neues Zentrum in Lenggries: Polizisten sollen ihr Trauma überwinden

Die Polizeibeamten: Sie sind die ersten am Tatort und müssen sich oft in lebensgefährliche Situationen begeben. In Lenggries wurde am Mittwoch ein Zentrum eröffnet, in dem sich traumatisierte Polizisten erholen können.
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Im Zentrum für traumatisierte Polizisten sollen sich die Beamten erholen
dpa Im Zentrum für traumatisierte Polizisten sollen sich die Beamten erholen

LENGGRIES - Die Polizeibeamten: Sie sind die ersten am Tatort und müssen sich oft in lebensgefährliche Situationen begeben. In Lenggries wurde am Mittwoch ein Zentrum eröffnet, in dem sich traumatisierte Polizisten erholen können.

Die Stiftung der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) hat im oberbayerischen Lenggries ein neues Zentrum für traumatisierte Polizeibeamte eröffnet. In dem Haus mit vier Wohnungen sollen sich Beamte nach stark belastenden Einsätzen mit ihren Familien erholen können. Der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt forderte auf dem Festakt am Mittwoch eine Erhöhung des Strafrahmens für gewalttätige Übergriffe auf Polizeibeamte. Diese Vorfälle nähmen immer mehr zu.

Wendt beklagte die Zunahme der Gewalt gegen Beamte. In Berlin habe es im Bereich linker Gewalt im vergangenen Jahr eine Steigerungsrate von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gegeben. Dabei sei die Berliner Polizei diejenige, die den „schlechtesten politischen Rückhalt“ in Deutschland habe. Daran ändere auch die von den Innenministern von Bund und Ländern geforderte Erhöhung des Strafmaßes bei Gewalt gegen Polizeibeamte wenig.

Zwar sei die Erhöhung „ein wichtiges politisches Signal“, sagte Wendt. Dennoch blieben „die Außenspiegel von einem Streifenwagen“ besser geschützt „als die Beamten, die in dem Wagen drinsitzen“. Nach Angaben Wendts sind bayerische Beamte im Bundesvergleich am besten abgesichert. Stiftungsgründer Berend Jochem betonte jedoch: „Auch im Freistaat Bayern funktioniert die Polizei auf unsere Kosten und nicht auf Kosten der Politik.“

Hauptkommissar Peter Gerlach, der im vergangenen September beim Amoklauf von Ansbach als einer der ersten am Tatort war, sprach auf der Veranstaltung erstmals öffentlich von seinen Erfahrungen bei und vor allem nach diesem „Extremeinsatz“. Am schwierigsten sei es gewesen, „mir einzugestehen, dass ich Hilfe brauche“, sagte der 45-Jährige. Bei seinem Aufenthalt in Lenggries mit seiner Familie habe er Abstand zum Geschehen gewinnen können. „Die Ruhe hat uns allen sehr gut getan.“

ddp

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