Neues CSU-Spitzenduo: Ein fauler Kompromiss

Markus Söder, der CSU-Kronprinz, soll Bayerns neuer Ministerpräsident werden – Horst Seehofer macht den Weg frei. AZ-Korrespondent Torsten Henke über das neue Spitzenduo.
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Die neue Aufstellung kann nur eine Übergangslösung für einen recht kurzen Zeitraum sein: Ein Kommentar von AZ-Korrespondent Torsten Henke.
Peter Kneffel/dpa/AZ Die neue Aufstellung kann nur eine Übergangslösung für einen recht kurzen Zeitraum sein: Ein Kommentar von AZ-Korrespondent Torsten Henke.

Während Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer viele Christsoziale vor den Kopf gestoßen und sich einen zunehmend selbstherrlichen Stil angewöhnt hat, war Marcus Söder fleißig. Er hat sich ein Netzwerk geschaffen und das hat sich ausgezahlt: Die Fraktion hat sich für ihn als Spitzenkandidat ausgesprochen. Einstimmig. Was zeigt, wie groß die Sehnsucht nach einem Wechsel und die Erleichterung darüber war, dass es nicht zu einer Kampfabstimmung gekommen ist.

Nun sollen die beiden, die sich bis jetzt spinnefeind waren, die CSU aus der Krise führen. Kann das funktionieren? Es könnte. Wenn Seehofer und Söder einen Weg finden, partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. Nach der Vorgeschichte und den bisherigen CSU-Erfahrungen mit Doppelspitzen ist es jedoch schwer vorstellbar, dass den Platzhirschen das gelingt. Zumal das, was nun gefeiert wird, ein fauler Kompromiss ist.

Wenn die Partei ihrem Vorsitzenden nicht zutraut, als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl ein ordentliches Ergebnis einzufahren – warum bleibt er dann überhaupt an der Parteispitze? Um als angeschlagener CSU-Chef ins Bundeskabinett zu gehen? Nein, die neue Aufstellung kann nur eine Übergangslösung für einen recht kurzen Zeitraum sein. Die Söder wahrscheinlich nicht einmal unrecht ist. Bleibt er bei der Wahl hinter den Erwartungen zurück, kann er einen Teil der Schuld bei Seehofer abladen.

AZ-Porträt: Markus Söder - Er wird Bayerns neuer Ministerpräsident

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