Jüngster Bürgermeister Deutschlands will Ort in Bayern zum Tourismus-Magneten machen – mit ganz besonderem Hotel

Geweckt werden von Vogelgezwitscher und den Sonnenstrahlen, die durch den Wald dringen – in Lichtenberg in Bayern entsteht ein Baumhaushotel.
von  Niclas Vaccalluzzo
So sollen die Hütten des Baumhaushotels einmal aussehen.
So sollen die Hütten des Baumhaushotels einmal aussehen. © Christoph Faltenbacher

Lichtenberg - Ein Projekt der besonderen Art entsteht derzeit in Lichtenberg im Landkreis Hof. "Das Projekt passt perfekt zu Lichtenberg", sagt Kristan von Waldenfels (23), Bürgermeister der Stadt. "Das wird was ganz Besonderes für die Region." Entstehen soll ein Hotel in den Baumkronen des Frankenwaldes – ein Baumhaushotel. Ein weiterer Schritt zum Ziel von Deutschlands jüngstem Bürgermeister, aus Lichtenberg einen touristischen Magneten zu machen.

"Gewöhnliche Feriendörfer gibt es genug – wir wollten diesmal was ganz Besonderes", sagt Michael Andre. Er ist Geschäftsführer der BHL-Projekt GmbH in Lichtenberg, die für die Planung und den Bau des Projekts verantwortlich ist. Mit seiner Alpenimmobilien GmbH in München hat Andre schon zahlreiche Ferienhäuser, -wohnungen und Chalets errichtet.

Für rund zehn Millionen Euro sollen 31 Baumhäuser entstehen

Er weiß, was ein solches Projekt für den Tourismus einer Region bedeuten kann. In den Nachbarlandkreisen von Lichtenberg gebe es bereits Feriendörfer, die sehr gut angenommen wurden, so Andre. Mit dem Baumhaushotel sollen nun noch mehr Touristen in die Region um den Frankenwald gelockt werden.

Der Stadtrat hat kürzlich grünes Licht für ein entsprechendes Bauleitverfahren gegeben. Nach den derzeitigen Planungen sind auf dem Gelände südlich des Frankenwaldsees 31 Baumhäuser und ein Zentralgebäude geplant. Kostenpunkt: um die zehn Millionen Euro.

Die Planung: Vollausgestattete Baumhäuser und Freizeitmöglichkeiten in direkter Umgebung

Genächtigt werden kann dann in Häusern für bis zu vier oder sechs Personen. Ausgestattet werden sollen die Baumhäuser mit Küchen, Nassbereichen, Terrassen und teilweise sogar mit Saunen. Im Zentralgebäude entsteht zudem ein Restaurant mit Terrasse, ein 24/7-Einkaufsshop, ein Wellnessbereich mit Schwimmbad, Seminarräume und Mehrzwecksäle.

Auch für die nötige Unterhaltung soll gesorgt sein, falls den Übernachtungsgästen die Ruhe des Waldes zu langweilig wird. Auf dem Gelände sind ein Hochseilgarten, Feuerstellen und ein Abenteuerspielplatz geplant. Die Zielgruppe der Unterkunft geht von Familien bis Firmen oder Hochzeitsgesellschaften. Gerade von diesen erhofft sich Andre viel: "Ich vermute, dass wir da einen großen Eindruck erwecken werden." Da für Hochzeiten oft ein besonderer Ort gesucht werde, sei man mit einem Baumhaushotel gut bedient.

Baumhaushotel in Bayern: Projekt soll so nachhaltig und schonend wie möglich sein

Das Hotel soll aber nicht nur für Gruppen geeignet sein. "Für jemanden der einfach dem Alltag entfliehen, und frühmorgens von den Vögeln geweckt werden will, ist das ebenso vorstellbar", sagt Andre. Stichwort: Workation – also arbeiten von einem schönen, besonderen Ort aus. Warum also nicht in einigen Metern Höhe mitten im Wald anstatt im tristen Büro oder Home-Office. Entstehen soll das Projekt möglichst nachhaltig und schonend für den Wald.

"Die Baumhäuser können jederzeit rückstandslos zurückgebaut werden", sagt Andre. Außerdem soll es zahlreiche Angebote geben, die den Übernachtungsgästen die Natur näherbringen. Denkbar seien etwa Vogelbeobachtungen, Nachtwanderungen und Barfußwege. Andre hofft, dass die Genehmigung für das Bauvorhaben im Frühsommer nächstes Jahr auf dem Tisch liegt. Die Umsetzung werde dann etwa zwei Jahre dauern, sodass im besten Fall ab Mitte 2026 die ersten Übernachtungsgäste eintreffen können.

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