Neues Bahn-Chaos trifft Nürnberg!

Nahezu die gesamte ICE-T-Flotte wurde zur Sicherheit aus dem Verkehr gezogen. Auf Nürnberger Strecken sind massive Einschränkungen zu erwarten.
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Wurden zur Sicherheit aus dem Verkehr gezogen: Züge aus der ICE-T-Flotte, von denen auch viele über Nürnberg unterwegs sind.
dpa Wurden zur Sicherheit aus dem Verkehr gezogen: Züge aus der ICE-T-Flotte, von denen auch viele über Nürnberg unterwegs sind.

Nahezu die gesamte ICE-T-Flotte wurde zur Sicherheit aus dem Verkehr gezogen. Auf Nürnberger Strecken sind massive Einschränkungen zu erwarten.

NÜRNBERG/BERLIN Bis zum Wochenende sollte bei der Bahn alles wieder halbwegs rund laufen. Die ICE-Züge der jüngsten Baureihen sollten nach tagelangen Sonderprüfungen der Achsen nach und nach wieder aus den Werkstätten rollen. Doch jetzt kommt es für Zehntausende Reisende noch viel schlimmer: Überraschend zieht die Bahn schon heute aus Sicherheitsgründen nahezu die gesamte ICE-T-Flotte aus dem Verkehr! Besonders betroffen: ICE-Strecken, die über Nürnberg führen.

Auf wichtigen Nord-Süd- und Ost-West-Routen sind massive Einschränkungen zu erwarten. Die Schuld am Desaster gab die Bahn gestern den Herstellern der Neigetechnik-ICE, von denen 67 in Deutschland fahren. Siemens, Alstom und Bombardier würde sie mit unkalkulierbaren Risiken alleine lassen. „Wir sehen uns von der Industrie im Stich gelassen, die uns mit unklaren Angaben konfrontiert“, klagte Bahnchef Hartmut Mehdorn. „Deshalb sehen wir uns zur drastischen Maßnahme mit den sich daraus ergebenden Fahrplanänderungen gezwungen.“ Wann der Fahrplan sich wieder normalisiert, ist nicht absehbar.

Kulanzregeln für betroffene Fahrgäste

Siemens reagierte auf die Vorwürfe zunächst kühl: „Wir halten weiterhin ein Prüfungsintervall von 200 000 bis 300 000 Kilometern für sinnvoll“, sagte ein Sprecher, fügte allerdings hinzu, man habe „aber Verständnis, dass die Deutsche Bahn ihre Prüfungsintervalle verringert“ – auf zuletzt 30 000 Kilometer.

Ab Samstagmorgen gibt es nun also Engpässe – vor allem auf diesen Strecken: Berlin-Nürnberg-München, Frankfurt/Main-Leipzig-Dresden, Dortmund-Nürnberg-Passau-Wien. Infos sind im Internet ( www.bahn.de) abrufbar. Zudem ist ein kostenloses Service-Telefon unter Tel.08000/99 66 33 erreichbar.

Die Bahn kündigte gestern für betroffene Fahrgäste Kulanzregeln an. Konnte die Reise nicht angetreten werden, kann das Ticket demnach bis zum 30. November kostenlos umgetauscht oder erstattet werden.

Wie es mit dem Nürnberger ICE-Werk weitergeht, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Wochenende, 25./26. Oktober.

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