Neuer Gesundheitsminister: Klaus Holetschek, Söders Entscheider und Macher
München - Melanie Huml (CSU), die spätestens seit der Panne bei Corona-Tests von Reiserückkehrern im Sommer in der Kritik stand, muss ihr Amt künftig abgeben. Sie wechselt als Europa-Ministerin in die Staatskanzlei. Der bisherige Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (CSU) legt somit einen raschen Aufstieg im bayerischen Kabinett hin. Erst im Februar 2020 wurde er Staatssekretär im Bauministerium - rund ein Jahr später wird er nun mitten in der Pandemie Bayerns neuer Gesundheitsminister.
Holetschek gilt als beliebt und kompetent
Söder weiß mit Holetschek einen Politiker mit Verwaltungs- und Regierungserfahrung an seiner Seite, denn der in Landshut geborene, heute 56-Jährige blickt auf eine lange Karriere zurück: Er war Bürgermeister von Bad Wörishofen, stellvertretender Landrat im Kreis Unterallgäu und Bundestagsabgeordneter. Seit 2013 sitzt er für den Stimmkreis Memmingen im Landtag, von März 2018 bis Februar 2020 war er zudem Bürgerbeauftragter der Staatsregierung.
Seit 2019 ist der Politiker auch im Vorstand des Landesgesundheitsrats. Im Sommer 2019 wechselte er als Staatssekretär und Leiter der "Corona-Task-Force" ins Ministerium. Über seine Entscheidung zum Amtswechsel sagte Söder, Holetschek habe sich in den letzten sechs Monaten "sehr gut eingearbeitet", sei ein "Entscheider" und ein "Macher" - mit ihm könne die personelle Aufstellung im Bereich Corona optimiert werden. Im Ministerium gilt Holetschek als beliebt und kompetent, zudem als Netzwerker und Lobbyist. Huml wiederum, selbst Medizinerin, stand aufgrund ihres Corona-Managements des Öfteren in der Kritik. Es hatte bereits Rücktrittsforderungen gegeben.
Holetschek erwägt "Impfbusse"
Holetschek steht nun die komplizierte Aufgabe bevor, die von Bund und Ländern beschlossenen Corona-Kernbotschaften umzusetzen und zu einer erfolgreichen Impfstrategie beizutragen. Wie er dem "Merkur" mitteilte, möchte Holetschek die Kommunikation mit der Bevölkerung verbessern und erwäge "Impfbusse". Es sei ihm wichtig, "jetzt Gas zu geben". Denn die Impfbereitschaft sei da. Er selbst habe "Respekt und Demut" vor dieser Aufgabe.
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