Neue Verspätung! "Fahrerlose" startet am 14. Juni
Technische Abnahme der U3 dauert noch länger als geplant. Die Fertigstellung hat sich im Ganzen um zwei Jahre verzögert. Am 14. Juni wird sie aber endlich eingeweiht: die automatische U-Bahn.
NÜRNBERG Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat bereits zugesagt. Wer von der bayerischen Staatsregierung kommen wird, ist noch offen. Aber der Termin steht fest – endlich! Am 14. Juni wird die automatische U-Bahn feierlich eingeweiht. Ab 15. Juni verkehrt die neue U3 dann fahrplanmäßig von der Gustav-Adolf-Straße im Südwesten bis zum Maxfeld in der Nordstadt – über zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Denn die technische Abnahme verzögert sich ebenfalls. Deshalb platzte auch der für Ende April vorgesehene Eröffnungstermin.
Das Prüfverfahren für die erste vollautomatische U-Bahn in Deutschland ist komplex. 150 Szenarien müssen durchgespielt und geprobt werden. Manche einmal, manche täglich. Etwa, wenn sich eine Tür nicht schließen lässt. Oder wenn ein Fremdkörper die empfindlichen Sicherungssysteme am Bahnsteig auslöst. Oder wenn bei einer Großveranstaltung zusätzliche Züge eingesetzt werden sollen.
Neuland
„Das muss von den Gutachtern alles genau dokumentiert werden“, erläutert VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger. Weil es keine Vergleichsfälle gibt, dauert es, bis die Technische Aufsichtsbehörde ihr Okay für den fahrplanmäßigen Betrieb auf der 6,1 Kilometer langen U3 gibt, die zwischen Rothenburger Straße und Rathenauplatz die Gleise gemeinsam mit der U2 nutzt.
„Die Systeme sind sicher. Jetzt wird an deren Stabilität gearbeitet“, sagt Seitzinger. Aus Sicht der VAG sei alles im grünen Bereich. Mitte April soll der Probebetrieb abgeschlossen sein. Dann ist daran gedacht, bis zur öffiziellen Eröffnung Schritt für Schritt den Fahrbetrieb mit Passagieren zu erproben.
340 Millionen Euro werden bis 14. Juni in die neue U3 investiert sein. Bund und Freistaat übernehmen zwischen 85 (Streckenbau) und 87,5 Prozent (Automatisierung) der Kosten. Den Kauf der 30 neuen Züge (110 Millionen) bezuschusst der Freistaat mit 50 Prozent.
mir