Neue Studie: Die Bayern leben länger
München - Die Sache mit dem Altern treibt die Menschen schon immer um. Seit jeher versucht man mit Cremes und Mittelchen, Falten und Haarausfall abzuwenden oder wenigstens zu mildern. Auch in der Forschung ist das Thema Alter ein Dauerbrenner.
Dabei hat sich ohnehin schon viel geändert: Noch vor 100 Jahren galten 50-Jährige als alt. Seitdem ist die Lebenserwartung von Neugeborenen in Deutschland um volle 35 Jahre gestiegen. Wer heute 50 ist, kann statistisch für weitere 30 Jahre planen, die Tendenz stiegt.
Rentner sind aktiv und gefragt: Seit 2001 hat sich die Zahl der über 65-Jährigen, die einer bezahlten Arbeit nachgehen, verdoppelt – auf 800 000.
Was aber hat Einfluss auf den Alterungsprozess? Sind es die Gene? Das Magazin National Geographic veröffentlicht in seiner Mai-Ausgabe eine Studie, die genau das untersucht hat.
Die Studie enthält eine gute Nachricht für alle Süddeutschen: In Bayern und Baden-Württemberg ist die Lebenserwartung deutlich höher als in Mecklenburg-Vorpommern.
Mädchen aus Stuttgart und heute in München geborene Buben haben mit 84,6 und 81,5 Jahren die höchste Lebenserwartung. Die Schlusslichter sind neugeborene Mädchen aus Pirmasens, die im Schnitt nur 77,9 Jahre alt werden und Stralsunder Buben, deren durchschnittliche Lebenserwartung nur bei 73,2 Jahren liegt. Insgesamt gilt weiterhin: Frauen werden älter als Männer.
Die Studie hat aber nicht nur untersucht, wie alt die Menschen werden, sondern auch, wie sie altern – das wird zum Teil schon vor der Geburt festgelegt. Es gibt Hinweise, dass die Lebensweise der Mutter Einfluss auf genetische Aktivitäten des Fötus hat, die die Lebenserwartung bestimmen.
Wer nun aber alle Vorsätze für eine gesunde Lebensweise über Bord wirft, wird enttäuscht. Insgesamt seien die Gene nur zu 25 Prozent für die Lebenserwartung maßgebend, heißt es. 75 Prozent werden durch eine gesunde und positive Lebensweise bestimmt. Denn die Studie zeigt auch: Wer sehr alt wird, hat oft ebenfalls alte Eltern, also gute Gene, nie geraucht oder früh aufgehört, sich immer gesund ernährt und ist immer körperlich aktiv gewesen. Außerdem haben die sehr alten nie aufgehört zu lernen und neugierig zu sein. Und sind immer gesellig gewesen.
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