Neue Stiftung soll Wohnungs- und Obdachlosen gezielt helfen
München (dpa/lby) - Mit der Gründung einer speziellen Stiftung soll Wohnungs- und Obdachlosen in Bayern besser geholfen werden. Das Kabinett beschloss am Dienstag in München eine finanzielle Ausstattung von fünf Millionen Euro für dieses und das kommende Jahr. Der Doppelhaushalt 2019/2020 wird derzeit aber noch im Landtag diskutiert, er soll im Mai beschlossen werden. Die Stiftung "Obdachlosenhilfe Bayern" soll dann im Sommer gegründet werden und als Verbrauchsstiftung Projekte fördern, die der Verbesserung der Situation der wohnungs- und obdachlosen Menschen dienten.
"Es geht dabei nicht um eine Entlastung der Kommunen, sondern um eine zusätzliche Hilfe des Freistaates", betonte Sozialministerin Kerstin Schreyer (CSU) in München. Der Bedarf an Hilfen für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen steige. Ein Grund hierfür sei der angespannte Wohnungsmarkt und das generelle Bevölkerungswachstum. 15 517 Menschen in Bayern waren Mitte 2017 wohnungslos.
Parallel zur neuen Stiftung werde auch der Aktionsplan "Hilfe bei Obdachlosigkeit" weiter ausgebaut, betonte Schreyer. Geplant sei etwa die Stärkung der Koordinierungsstellen und die Erweiterung bereits bestehender Modellprojektförderungen. Für den Aktionsplan stehen im Doppelhaushalt 2019/2020 jährlich 2,8 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Obdachlosenhilfe geht auf eine Initiative von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zurück. Erstmals hatte er im Sommer 2018 bei seinem Treffen mit Papst Franziskus in Rom angekündigt, mit den Kommunen Unterbringungsmöglichkeiten sowie eine Versorgung mit Essen und Waschgelegenheiten für Bedürftige organisieren zu wollen.
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