Neue Partei: „Die Franken“ wollen in den Landtag
Gründungs- Versammlung in Bamberg: Die Gruppierung tritt 2013 zur Wahl an und will fünf Prozent plus X.
BAMBERG Knapp vier Jahre haben sie Zeit, um sich vorzubereiten. 2013 will die neu gegründete Partei für Franken „Die Franken“ in den bayerischen Landtag einziehen. „Es ist nicht leicht. Aber ich gehe davon aus, dass wir fünf Prozent plus X erreichen“, sagt der Parteivorsitzende Robert Gattenlöhner (53).
Der Industriemeister aus Roth steht im „Zehnthaus-Gewölbekeller“ der Klosterbräu, Bambergs ältester Braustätte. An einem Holztisch im Braukeller füllt eine Gruppe von Unterfranken fleißig Anträge aus. Innerhalb weniger Stunden seit der Gründung ist die Mitgliederzahl der Partei um fast 40 Prozent gestiegen. 51 Mitglieder waren es noch am Samstagvormittag bei der Gründung, jetzt, wenige Stunden später sind es schon 70.
Gattenlöhner, der bis vor kurzem noch in der SPD war, wurde mit 100 Prozent zum Partei-Chef gewählt. Die Idee, eine fränkische Partei zu gründen, hatte er bereits als Jugendlicher. Das entscheidende Signal eine Franken-Partei zu starten, habe schließlich die Landtagswahl 2008 gebracht. „Die zeigte, dass sich die Wähler bewegen", wie Partei-Pressesprecher Volker Backert sagt. Der 46-Jährige aus dem oberfränkischen Michelau war 22 Jahre SPD-Mitglied. „In jeder bayernweiten Partei wird die fränkische Forderung verwässert bis zur Unkenntlichkeit. Wir können kompromisslos rein fränkische Interessen in die politische Diskussion einbringen."
Glückwünsche von Bayerns Ex-SPD-Chef Wolfgang Hoderlein
„Die Franken" verstehen sich dabei als Volkspartei und „bürgerliche Kraft der Mitte". „Wir werden fränkische Interessen geschlossen und konsequent im Bayerischen Landtag vertreten", heißt es dazu im Grundsatzprogramm. Die Parteimitglieder wollen ihre Sache auf jeden Fall durchziehen. Denn: „Eine Spaß-Partei wie die Pauli-Partei und Horst Schlämmer-Partei sind wir nicht“, betont Gattenlöhner. Ein politisches Feedback hat er auch schon erhalten. Der frühere SPD-Landesvorsitzende Wolfgang Hoderlein wünschte per Email viel Glück.
Frank Gundermann
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