Neue Hoffnung: Schröder soll Schaeffler retten

Der Altkanzler will beim Ringen um staatliche Hilfen vermitteln – und trifft sich mit den Verantwortlichen aus Herzogenaurach.
von  Abendzeitung

Der Altkanzler will beim Ringen um staatliche Hilfen vermitteln – und trifft sich mit den Verantwortlichen aus Herzogenaurach.

HERZOGENAURACH Rettet Altkanzler Gerhard Schröder (64) die angeschlagene Milliardärin Maria-Elisabeth Schaeffler (67) und ihren Mega-Konzern? Im Ringen um Staatshilfen für das hoch verschuldete Herzogenauracher Unternehmen hoffen jetzt örtliche Kommunalpolitiker auf SPD-Mann Schröder. Dieser werde den Landrat des Kreises Erlangen-Höchstadt, Eberhard Irlinger (SPD), und den Herzogenauracher Bürgermeister German Hacker (SPD) Anfang März zu einem Gespräch in Berlin empfangen, teilte das Landratsamt in Erlangen gestern mit.

Schröder ist der Garant für die Einhaltung des Übernahmevertrags zwischen Schaeffler und dem Hannoveraner Autozulieferer Continental.

„Alle Kräfte mobilisieren, die den Erhalt sicherstellen können“

Das Gespräch mit dem Altkanzler solle dazu beitragen, „alle Kräfte zu mobilisieren, die den Erhalt der Firma Schaeffler sicherstellen können“, hieß es in der Mitteilung. „Ich bin mir sicher, dass durch ein zielgerichtetes und abgestimmtes Handeln aller Beteiligten rasch ein funktionierendes und tragfähiges Konzept zur Überbrückung der aktuellen Probleme vorgelegt werden kann“, erklärte Irlinger. Der Herzogenauracher Schaeffler-Konzern ist wegen der Conti-Übernahme mit rund zehn Milliarden Euro verschuldet und benötigt zum Überleben staatliche Unterstützung. Erst am Mittwoch hatten 8000 Schaeffler-Beschäftige am Firmensitz in Herzogenaurach für Staatshilfen an ihren Arbeitgeber demonstriert. Eigentümerin Maria-Elisabeth Schaeffler kamen dabei vor lauter Rührung die Tränen (AZ berichtete).

Unterdessen will der bayerische SPD-Fraktionschef Franz Maget heute mit der Schaeffler-Spitze in Herzogenaurach über einen Weg aus der Krise beraten. Maget ist für staatliche Hilfen für den angeschlagenen Konzern aufgeschlossen, verlangt aber ein Sanierungskonzept, das auch den Arbeitnehmern mehr Mitbestimmung einräumt.

Die Schaeffler-Gruppe war durch die Übernahme des mehr als doppelt so großen Continental-Konzerns in wirtschaftliche Schieflage geraten, weil wegen der Finanzkrise der Aktienkurs des Hannoveraner Reifenherstellers einbrach. Schaeffler musste aber den höheren Preis zahlen – und hat nun rund 22 Milliarden Euro Schulden!

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