Neue Gefahren für Bayerns Bienen

Bayerns Imker müssen sich auf neue Gefahren für ihre Bienen einstellen: „Wir haben drei neue Schädlinge im Anmarsch – den Kleinen Beutenkäfer, die Asiatische Hornisse und die Kirschessigfliege“, sagt die Bienenexpertin der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, Ingrid Illies. Die Fliege, die am liebsten überreife rote Früchte ansticht und darin ihre Eier ablegt, schade gleich auf zwei Wegen. „Der austretende Saft ist für die Bienen besonders reizvoll, wenn sie keine andere Tracht mehr finden.“
Allerdings macht der süße Fruchtsaft den Honig für den Imker unbrauchbar. „Er wird verfälscht und der Imker bekommt Probleme mit der Vermarktung, weil es kein reiner Honig mehr ist.“ Aber das sei fast noch das geringere Problem. „Schwieriger sind die Pflanzenschutzmittel, die direkt auf die Früchte ausgebracht werden“, sagt Illies. Die seien nicht immer ungefährlich für Bienen.
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Noch wissen die Experten wenig über die Fliege. „Aber es laufen gerade große Projekte. Wir hoffen, dass es eine Möglichkeit gibt, die Fliege über einen Köder einzufangen“, sagt Biologin Ingrid Illies.
Zur mittelfristigen Bedrohung könnte auch der aus Südafrika stammende Kleine Beutenkäfer werden. Das Tier legt in den Ritzen und Spalten des Bienenstocks seine Eier ab. Die Larven fressen schließlich Vorräte und Brut der Bienen auf. Bislang ist der Käfer jedoch nur im Süden Italiens zu finden. Die Asiatische Hornisse fliegt dagegen bereits vor den Landesgrenzen. 2014 wurde das erste Tier in Freiburg gesehen.
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„Bei ihrer Ausbreitungsgeschwindigkeit ist davon auszugehen, dass wir sie schon im nächsten Jahr hier haben.“ Wie die heimische Hornisse jagt das exotische Insekt Bienen. Nur viel effektiver. „Die scheinen sich abzusprechen, entscheiden sich für ein Bienenvolk, überwachen das aus der Luft und fangen alle heimkehrenden Bienen ab.“