Neue Brustkrebs-Therapie am Nord-Klinikum macht Hoffnung

In 30 Minuten lassen sich fast zwei Wochen Behandlung ersetzen. Die interne Bestrahlung ist schonender für die Patientinnen
von  Abendzeitung
Dr. Clemens Albrecht und Prof. Cosima Brucker stellen das Hightech-Wunder vor. Durch die Kugel wird die Brust bestrahlt.
Dr. Clemens Albrecht und Prof. Cosima Brucker stellen das Hightech-Wunder vor. Durch die Kugel wird die Brust bestrahlt. © News5

In 30 Minuten lassen sich fast zwei Wochen Behandlung ersetzen. Die interne Bestrahlung ist schonender für die Patientinnen

NÜRNBERG Schonender, bequemer und wirksamer: Die so genannte Intrabeam-Methode verkürzt die Bestrahlungszeit bei Brustkrebs! Mehr als 100 Patientinnen wurden im Brustzentrum des Nordklinikums bereits mit der neuartigen Therapie behandelt. „Wir ergänzen damit unsere konventionelle Strahlenbehandlung“, erklärt der Chefarzt der Klinik für Radiologie Dr. Clemens Albrecht.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Die Bestrahlung im Anschluss an eine Tumor-OP konnte so auf 28 statt wie bisher 37 Tage verkürzt werden. Ein erster Schritt. Denn die Anwender wollen mehr. Irgendwann soll diese Methode die Bestrahlung der ganzen Brust völlig ersetzen. Die Wirksamkeit dieses Verfahrens belegt eine internationale Studie an 2000 Frauen. Sie zeigt, dass die interne Bestrahlung nicht nur schonender und bequemer für die Patientin ist. Sondern auch besser wirkt.

Dazu wird eine ein bis fünf Zentimeter dicke Strahlenkugel direkt in die Wundhöle der operierten Brust eingeführt. 20 bis 30 Minuten schickt sie intensive Röntgenstrahlen direkt an die Stelle, an der der Tumor saß. Das gesunde Gewebe wird geschont. Eine riesige Hoffnung für die 60000 Frauen, die deutschlandweit jährlich an Brustkrebs erkranken.

„Noch sind wir aber nicht soweit, unsere Patientinnen ausschließlich mit interner Bestrahlung zu behandeln“, erläutert die Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde Prof. Cosima Brucker. Auch ist die Intrabeam-Methode nicht für jede Patientin geeignet. Die größten Erfolge zeigten sich bei Frauen mit niedriger Risikoklasse, also einem kleinen, langsam wachsenden Tumor, der noch nicht gestreut hat. In diesen Fällen konnte die Gefahr, nach einer erfolgreichen Tumor-Entfernung, wieder an Brustkrebs zu erkranken gesenkt werden.lf

Infos unter: Tel. 0911/3983843

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