Neue Ausstellung im Konzentrationslager

Was geschah nach dem Nazi-Terror mit dem Lager Flossenbürg? Moderne Media-Schau eröffnet.
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Ausstellungsmacher Ulrich Schwarz vor der Video-Wand, die die Entwicklung des Lagers seit 1945 dokumentiert.
dpa Ausstellungsmacher Ulrich Schwarz vor der Video-Wand, die die Entwicklung des Lagers seit 1945 dokumentiert.

Was geschah nach dem Nazi-Terror mit dem Lager Flossenbürg? Moderne Media-Schau eröffnet.

FLOSSENBÜRG Ein Museum gegen das Vergessen: In der Oberpfälzer KZ-Gedenkstätte Flossenbürg wurde gestern eine zweite Dauerausstellung eröffnet. Im Unterschied zu der bereits bestehenden Schau über die Geschichte des Lagers während der Nazizeit widmet sich die neue Ausstellung der Zeit seit 1945. Damit hat erstmals eine KZ-Gedenkstätte in Deutschland die Entwicklung seit der Befreiung dokumentiert. Ein Schwerpunkt der Schau ist das Schicksal der früheren Häftlinge und der Angehörigen von ermordeten Nazi-Opfern.

Die neue Ausstellung in der ehemaligen Häftlingsküche wurde vom Bund und dem Freistaat finanziert. Sie kostete rund 750000 Euro. Die Macher wollten keine klassische Dokumentation mit Schautafeln und einer festen Struktur. Daher wurde eine moderne Multimediaschau geschaffen, in der sich die Besucher frei bewegen sollen. Blickfang ist dabei eine rund 20 Meter lange Medienwand mit 25 Monitoren, auf denen Bilder, Filme und Texte erscheinen.

Im Konzentrationslager Flossenbürg und etlichen Außenlagern waren von 1938 bis 1945 mehr als 100.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert – etwa 84.000 Männer und 16.000 Frauen. Etwa 30.000 von ihnen überlebten den Terror nicht. Vor allem Gefangene aus Polen und anderen osteuropäischen Ländern wurden ermordet oder starben an Krankheit, Hunger und Entkräftung. Die Nazis wählten das Dorf in der nördlichen Oberpfalz, um die Häftlinge in den nahen Granit-Steinbrüchen ausbeuten zu können. Nach dem Krieg wurde diese dunkle Geschichte Flossenbürgs lange Zeit verdrängt. Auch das wird in der neuen Ausstellung thematisiert.

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