Neue Anhörung zur Nordanbindung

Naturschützer kritisieren den massiven Eingriff in den Bannwald und den Grundwasserhaushalt - sie kündigen eine Klageflut an. Flughafen will die Straße, um sich weiterentwickeln zu können.
von  Abendzeitung
Die Nordanbindung an den Nürnberger Flughafen erhitzt die Gemüter.
Die Nordanbindung an den Nürnberger Flughafen erhitzt die Gemüter. © bayernpress

NÜRNBERG - Naturschützer kritisieren den massiven Eingriff in den Bannwald und den Grundwasserhaushalt - sie kündigen eine Klageflut an. Flughafen will die Straße, um sich weiterentwickeln zu können.

Der Streit um die Nordanbindung des Flughafens – er geht in die nächste Runde! Ab 8. Juni lädt die Regierung von Mittelfranken an drei Tagen jeweils ab 9.30 Uhr zum Erörterungstermin in die Meistersingerhalle. Geplant ist ein Tunnel von 1,17 Kilometern Länge unter dem Flughafen und eine 2,45 Kilometer lange Straße durch den Sebalder Reichswald zur Autobahn. Die AZ beantwortet die fünf wichtigsten Fragen.

Was kritisieren die Naturschützer? Für die Straße, auf der nach ihren Berechnungen nur 2000 Autos am Tag fahren, müssten 30000 Bäume gefällt werden. Der Tunnelbau störe den Grundwasserhaushalt massiv, weil viel Wasser abgepumpt werde. Häuser in Buchenbühl könnten Risse bekommen. Die Landwirtschaft im Knoblauchsland würde geschädigt.

Was will der Flughafen? Ohne den Ausbau sieht er sich in seiner Entwicklung behindert. Mehr Fluggäste bedeuten auch mehr Autoverkehr zum Airport. Der quält sich derzeit durch Ziegelstein. Die Anwohner dort erhoffen sich durch die Nordspange Entspannung vom Verkehrs-Chaos.

Was bewirkt die „Denkpause“ die der Stadtrat beschlossen hat?

Das Planfeststellungverfahren wird abgeschlossen. Dann sollen die Planungen drei Jahre auf Eis gelegt werden. Erst danach wird entschieden, ob Bedarf für die Straße vorhanden ist, weil 2014 wieder mehr Fluggäste gezählt werden.

Welche Auswirkungen hat das auf den möglichen Bau? Eigentlich keine. Denn Bauherr ist der Bund, der auch die auf 60 Millionen Euro veranschlagten Baukosten bezahlt. Allerdings wird wohl nicht gebaut, wenn die Stadt das nicht will. Dann geht das Geld an andere Projekte, die ohne Widerstand realisiert werden können!

Wie geht’s weiter? Im Planfeststellungsverfahren können jetzt Auflagen für den Bau erlassen werden. Oder das Projekt kann ganz gestoppt werden, weil die Eingriffe in die Natur zu massiv wären. Wenn gebaut werden darf – mit oder ohne teure Auflagen – haben die Naturschützer bereits Klagen angekündigt.

cis/mir

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