Neonazi-Ausschuss untersucht Kasernen

Der Untersuchungsausschuss des Landtags zur Mordserie der Neonazi-Terrorgruppe NSU weitet seine Prüfung auf die Bundeswehr in Bayern aus.
München – Der Untersuchungsausschuss des Landtags zur Mordserie der Neonazi-Terrorgruppe NSU weitet seine Prüfung der rechtsextremen Aktivitäten in Bayern auf die Bundeswehr aus. Untersucht werden sollen nun auch Neonazi-Aktivitäten in bayerischen Kasernen. „Wir vermuten, dass die rechtsextreme Szene in den 90er Jahren deutlich aktiver war als den Jahresberichten des Landesamts für Verfassungsschutz zu entnehmen“, sagte der Ausschussvorsitzende Franz Schindler (SPD) am Freitag nach Sitzungsende. Deswegen beschloss der Untersuchungsausschuss, eine Vielzahl neuer Akten beizuziehen. Eine formale Ausweitung des Untersuchungsauftrags ist damit aber nicht verbunden, wie Schindler sagte.
Eines der drei Mitglieder des rechten Terrortrios, Uwe Mundlos, war nach Schindlers Angaben in den 1990er Jahren mehrfach bei Neonazi-Veranstaltungen in Bayern dabei. Bislang ungeklärt ist, ob Mundlos auch seinen Grundwehrdienst in Bayern ableistete. Der Ausschuss will herausfinden, ob Neonazis aus dem NSU-Umfeld in bayerischen Kasernen stationiert waren und bei rechtsextremen Aktivitäten auffielen.