Naturschützer empören sich über Gen-Food-Pläne

BN warnt: Der Bio-Anbau ist durch die Gentechnik bedroht. Bauern und Verbraucher zahlen drauf
NÜRNBERG Wenige Tage vor dem Start der Weltleitmesse für Biolebensmittel „BioFach 2010“ nächsten Mittwoch in Nürnberg schlägt der Bund Naturschutz (BN) Alarm.
Nach dem Antrag auf Wiederzulassung des Maises „Mon 810“ und der Kartoffel „Amflora“ bei der EU – beide sind genetisch verändert – regt sich neuer Widerstand bei Biobauern und Naturschützern. Hubert Weiger, der Landesvorsitzende des BN, verurteilte gestern die Unterstützung der Gen-Lebensmittel seitens der Bundesregierung: „Die Absatzinteressen der Gentechnik- und Agroindustrie bekommen Vorrang, Umwelt- und Verbraucherschutz bleiben auf der Strecke“.
Gen-Food treibt Lebensmittelpreise in die Höhe
Dabei treibt gerade das umstrittene Gen-Food den Preis der anderen Lebensmittel in die Höhe: Weil Hersteller, die Agro-Gentechnik vermeiden, ihre Produkte durch aufwändige Kontrollverfahren als „Bio“ klassifizieren müssen, entstehen Kosten. So fallen in manchen Bio-Betrieben bis zu 50000 Euro an Mehrkosten im Jahr an – umgerechnet sind das 5 Cent mehr pro Kilo Schweinefleisch, zu gleichen Teilen von Bio-Landwirt und Metzger getragen. Letztendlich aber auch vom biobewussten Vebraucher.
In Schwabach und Roth hat sich bereits der Widerstand in Form eines Bürgerzusammenschlusses aufgestellt, um Mittelfranken auch weiterhin frei von Gen-Food zu halten. Infokampagnen vor Supermärkten sollen in den kommenden Monaten über die Grauzonen der Lebensmittelherstellung aufklären. Vorläufiger Höhepunkt ist jedoch eine Demonstration gegen das neue Saatgutrecht am nächsten Mittwoch in Straubing, beim politischen Aschermittwoch der FDP. Dort soll es dann vor allem um die neu geplanten 60 Hektar großen Felder mit genetisch veränderten Pflanzen in Kitzingen gehen. CS