Nahverkehr: Jetzt droht ein Dauerstreik!
Am Montag laufen die vorerst letzten Verhandlungen für 6500 Beschäftigte. Doch eine Einigung ist nicht in Sicht.
NÜRNBERG Die Streikbereitschaft ist deutlich. Jetzt wird Klartext gesprochen: Nach dem 24-stündigen Ausstand bei der VAG am Freitag wollen sich Arbeitgeber und Gewerkschaft am Montag zum vorerst letzten Mal an einen Tisch setzen und über Lohnzuschläge und längere Arbeitszeiten verhandeln. Verdi fordert für die 6500 Nahverkehrs-Beschäftigten im Freistaat 9,5 Prozent mehr Entgelt, sowie höhere Schichtzuschläge.
Die bayerischen Kommunen bieten bisher eine Einmalzahlung von 200 Euro, ab April 2,6 Prozent mehr Lohn sowie 20 Prozent höhere Schichtzuschläge und zum kommenden Januar 2,4 Prozent mehr. Die Arbeitszeit soll von 38,5 auf 40 Stunden pro Woche erhöht werden, die Beschäftigten sollen einen jährlichen Gesundheitstag erhalten.
Dass sich die Verhandlungsführer heute einigen, scheint unwahrscheinlich. Der Verhandlungsführer der Kommunen, Reinhard Büttner, hat bereits angekündigt, die Arbeitgeber würden bei der Verhandlungsrunde kein neues Angebot vorlegen. Die Kommunalen Arbeitgeber (KAV) seien aber bereit, bei „dem einen oder anderen Punkt eine Lösung zu finden“. Dies betreffe sowohl die Verbesserung der Schichtzulage als auch eine prozentuale Erhöhung der Einkommen. Büttner warnte die Gewerkschaft zugleich vor überzogenen Gehaltsforderungen.
Im schlimmsten Fall droht deshalb die Urabstimmung und ein unbefristeter Dauer-Streik, wie es ihn zuletzt vor einem Jahr in Berlin gegeben hat. Damals fuhr drei Monate lang so gut wie keine U-Bahn, Straßenbahn und Bus. Schöne Aussichten für die Nürnberger. Ganz sicher werden die Folgen eines Streiks gravierender sein als am vergangenen Freitag – denn ab heute sind die Schulferien vorbei...DA
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