Nächste Heimpleite: Depression bei Greuther Fürth

0:2 gegen Aachen, vierte Heimniederlage in Folge, ein halbes Eigentor von Biliskov zur Gästeführung und mit Nehrig und Schröck wieder zwei gesperrte Spieler. Möhlmann: „Wir waren zu ängstlich“
FÜRTH Oh weh, Greuther Fürth. Gestern Abend setzte es mit 0:2 gegen Alemannia Aachen die vierte Heimpleite in Folge. Und das völlig verdient. Patrick Milchraum und Benjamin Auer stürzten mit ihren Toren die Fürther endgültig in eine tiefe Krise.
Ein Grottenkick vor magerer Kulisse
Wer noch keine Herbst-Depression hatte, konnte sich gestern Abend beim Spiel der Fürther gegen ihren einstigen Lieblingsgegner Alemannia Aachen (elf Mal zu Gast im Ronhof, kein Sieg) durchaus eine holen: Regen, dürftige Kulisse von 4750 Zuschauern, passend dazu der Vortrag der Hausherren. Obwohl mit Jan Mauersberger, Bernd Nehrig und Stephan Schröck drei Stammkräfte zurückgekehrt waren, lieferten die Profis von Trainer Benno Möhlmann einen Grottenkick ab: wacklig in der Abwehr, Fehlpass-Festival im Aufbau, harmlos im Sturm.
Biliskov säbelte nahezu komplett am Ball vorbei - 0:1!
Kein Wunder also, dass die munteren Aachener schnell führten, kräftig unterstützt – mal wieder – von Fürths Abwehrchef Marino Biliskov. Der Ex-Fürther Thorsten Burkhardt hatte sich durchgesetzt, SpVgg-Keeper Stephan Loboué prächtig reagiert, aber als Burkhardt im zweiten Versuch quer legte, säbelte Biliskov nahezu komplett am Ball vorbei und Patrick Milchraum vollstreckte (10.).
Azzouzi zur Pause: "Wir machen alles verkehrt"
Und Fürth? Nichts, bis auf einen Freistoß von Youssef Mokhtari, der knapp vorbei ging (39.). Selbst Manager Rachid Azzouzi musste zur Pause konstatieren: „Wir liegen verdient hinten, spielen mit zu viel Angst und machen alles verkehrt.“
Möhlmann am Ende der Partie: "Wir waren sehr ängstlich"
Möhlmann reagierte, brachte Sararer und Schahin für Mokhtari und Nöthe – und damit etwas mehr Schwung. Aber, Schahin schaufelte nach feiner Vorarbeit von Allagui und Müller den Ball aus sechs Metern am leeren Tor (56.) vorbei und Nehrig holte sich seine 5. Gelbe Karte ab, fehlt also am Sonntag auf St. Pauli – armes Fürth. Symptomatisch dafür auch das 0:2. Kratz auf und davon, seine Flanke wollte Adlung mit der Hacke verwandeln, Loboué ging dazwischen, und Auer, völlig frei, verwertete den Abpraller (72.). Und damit immer noch nicht genug: Schröck foulte Kratz, Gelb-Rot (89.), noch einer, der sich die Fahrt nach Hamburg sparen kann. Fazit Möhlmann: „Wir waren sehr ängstlich, haben so auch das 0:1 mit eingeleitet und in Halbzeit zwei die Chance zum Ausgleich nicht genutzt.“ Depression in Fürth. ERG/KK