Nachteilsausgleich: So viel Geld bekommen blinde Menschen vom Freistaat

In Bayern haben blinde und stark sehbehinderte Menschen Anspruch auf Blindengeld. Die verantwortliche Behörde zahlte zuletzt mehr als 90 Millionen Euro aus.
AZ/dpa |
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Blinde Menschen haben in Bayern Anspruch auf Blindengeld. (Symbolbild)
Blinde Menschen haben in Bayern Anspruch auf Blindengeld. (Symbolbild) © Paul Zinken/dpa

In Bayern sind im vergangenen Jahr mehr als 93 Millionen Euro an Blindengeld geflossen. Das ist mehr als im Vorjahr, als knapp 90 Millionen Euro ausgezahlt wurden, wie das Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) mit Sitz in Bayreuth mitteilte. Das Geld ging 2024 an mehr als 14.600 Berechtigte, im Jahr zuvor waren es 14.473 Menschen, die einen Anspruch auf Blindengeld hatten. Allerdings stieg in den vergangenen Jahren auch die Höhe der Leistung an.

Das volle bayerische Blindengeld beträgt demnach aktuell 748 Euro pro Monat. Vor Juli 2023 waren es noch 716 Euro, zuvor 651 Euro ab Januar 2022 und 685 Euro ab dem Juli 2022. 

Keine Kürzungspläne beim Blindengeld

Das Blindengeld ist eine Landesleistung, bezahlt aus dem Haushalt des Freistaats. Eine Kürzung sei aktuell nicht in Planung, hieß es aus dem Sozialministerium. Zuletzt hatte die Staatsregierung angekündigt, beim Landespflegegeld in Bayern zu kürzen, zudem entfällt das Krippengeld. Die Begründung: die schwierige Haushaltslage.

Bayerisches Blindengeld bekommen blinde beziehungsweise hochgradig sehbehinderten Menschen "zum Nachteilsausgleich für deren Mehraufwand im Alltagsleben", teilte das ZBFS mit. "Berechtigte erhalten diese Leistung unabhängig vom Einkommen." Die selbstbestimmte Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft werde mit dem Blindengeld wesentlich gefördert, sagte ZBFS-Präsident Norbert Kollmer. 

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Taubblinde Menschen erhalten den doppelten Betrag Blindengeld, betroffen sind derzeit im Freistaat 363 Menschen. Für stark sehbehinderte Menschen – in Bayern zählt das ZBFS 3.382 Berechtigte – gibt es aktuell 224,40 Euro.

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  • Himbeergselchts am 04.01.2025 16:29 Uhr / Bewertung:

    Stark Sehbehinderte und Blinde erhalten völlig zu Recht einen Nachteilsausgleich. Söder bzw. die CSU weigert sich hingegen standhaft bei Hörbehinderten einen Nachteil zu erkennen, den es auszugleichen gilt. Taubheit ist eine Kommunikationsbehinderung, die Betroffenen nahezu unüberwindbare Nachteile bei Ärzten, Behörden, an Schulen und im Alltag verursacht. Wecker, Klingelanlage, Babyphone, Feuermelder müssen extrem überteuert gesondert und in speziellen Läden gekauft werden, um optische Signale empfangen zu können oder durch Vibration. Telefonieren entfällt u.v.m.
    In Deutschland scheinen taube Menschen ohne Nachteile leben zu können. Außer in Berlin. Da gibt’s knappe 160 Euro. Italien, Frankreich u.a. Länder sehen den massiven Nachteil nicht lautsprachlich kommunizieren zu können eindeutig und gewähren Gehörlosengeld. In Frankreich 500-600 Euro.
    Damit können Gehörlose u.a. Dolmetscher bezahlen. In Deutschland wird diese Leistung auf Antrag bewilligt. Oder nicht.

  • am 04.01.2025 16:03 Uhr / Bewertung:

    Die Gehörlosen in Bayern bekommen kein Gehörlosengeld. Bayern sträubt sich dagegen. Gehörlosen kämpfen schon jahrelang. Bayern vertröstet immer auf später. Andere Bundesländer genauso ausser
    Hessen (164,97€), Berlin (168,35€), Thüringen (172€), Sachsen-Anhalt (61,30€) und Nordrhein-Westfalen (77€) Stand Juli 2024. Und die Gehörlosen in diesen Bundesländern streiten um Erhöhung. Wie bitte? Wir in Bayern oder BW kriegen kein Gehörlosengeld.
    In Deutschland leben auch andere Behinderten, die bekommen sicher auch finanzielle Unterstützung, wahrscheinlich auch unterschiedlich in Ländern
    Ich finde es furchtbar, daß Bundesländer unterschiedlich gehandhabt werden. Auch die Bezeichnung für Gehörlosengeld ist unterschiedlich. In Brandenburg zB. "Landespflegegeld"

  • SL am 04.01.2025 11:02 Uhr / Bewertung:

    Für stark sehbehinderte Menschen gibt es aktuell 224,40 Euro. Dagegen bekommt ein Beamter schon für das erste Kind 255 Euro + Kinderzuschlag 305 bis 480 Euro je nach Ortsklasse

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