Nachbarschaftsstreit: Prozess wegen versuchten Mordes

Würzburg/Giebelstadt (dpa/lby) - Ein 70 Jahre alter Landwirt muss sich seit Montag wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Würzburg verantworten. Der deutsche Staatsangehörige soll einem Nachbarn im Juni 2018 auf einem Feuerwehrfest in Giebelstadt (Landkreis Würzburg) in den Rücken geschossen haben; das Opfer ist seither querschnittsgelähmt.
Die beiden Nachbarn lagen offenbar seit längerem im Streit miteinander. Wegen Körperverletzung an der Ehefrau des Opfers war der Landwirt bereits zu acht Monaten Haft verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Berufung hätte kurz nach dem Schuss auf dem Feuerwehrfest verhandelt werden sollen.
Im aktuellen Prozess widmet sich das Gericht neben dem Mordversuch auch einer Anklage wegen Brandstiftung und Körperverletzung. Der Landwirt soll während der U-Haft sein Bett in Brand gesetzt haben. Mehrere Personen erlitten leichte Rauchvergiftungen. Der Angeklagte befindet sich in der JVA in psychiatrischer Behandlung.
Der Prozess wurde am Montag nach kurzer Zeit unterbrochen, da der Angeklagte stark schwerhörig ist und kaum etwas verstand. Die Verhandlung soll am Freitag mit der Anhörung des behandelnden Psychiaters fortgesetzt werden.