Nach Volksbegehren-Erfolg: Frankenberger bedroht

MÜNCHEN - Nach dem erfolgreichen Volksbegehren zum Nichtraucherschutz: Militante Raucher kündigen Sebastian Frankenberger, Organisator von der ÖDP, Prügel an.
Die Freude ist immer noch gewaltig bei Sebastian Frankenberger und seinen Mitstreitern des Volksbegehrens für echten Nichtraucherschutz in Bayern. Doch die Kehrseite der Medaille hat den Chef-Organisator der Aktion doch ziemlich entsetzt: bösartige Attacken von militanten Rauchern bis hin zur körperlichen Bedrohung.
Der weit überwiegende Teil der Reaktionen auf den fulminanten Sieg des Volksbegehrens ist positiv. „Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass Politik Spaß machen kann“, sagt Frankenberger.
Eher wenig spaßig sind „die üblichen Beleidigungen“, mit denen der ÖDP-Politiker „locker umgeht“: Er beantwortet sie mit dem Hinweis, dass es in einer Demokratie eben unterschiedliche Auffassungen gibt.
Gar nicht locker ist Frankenberger bei E-Mails, in denen er mit den Nationalsozialisten gleichgesetzt wird, indem etwa bei Davidssternen das Wort „Jude“ durch „Raucher“ ersetzt wurde. Oder auf Fotomontagen mit dem Auschwitz-Eingangstor, über dem „Rauchen macht frei“ steht.
„Schon aus Respekt gegenüber den Juden und den Holocaust-Überlebenden übergebe ich so etwas der Staatsanwaltschaft, so der Volksbegehrens-Organisator. Genauso will er mit den E-Mails verfahren, in denen er persönlich bedroht wird. Offenbar rauchende Zeitgenossen kündigen darin etwa an, ihn abzufangen und ihm „ordentlich die Fresse zu polieren“. Gegen derartige Hetzer will Frankenberger in Kürze Strafanzeige erstatten.
Aber erst einmal muss er sich erholen: Nach monatelanger Hochspannung kündigte sich bei Frankenberger am Freitag eine massive Erkältung an. R. Huber