Nach vier Wochen: Leiche in Gostenhofer Haus gefunden

Schock in der Spenglerstraße: Wegen bestialischen Gestanks hatten die Mieter die Polizei alarmiert.
NÜRNBERG Es ist keine dieser anonymen Hausgemeinschaften, wo man nicht weiß, wie der Nachbar heißt. Trotzdem dauerte es fast einen Monat, bis die Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Gostenhofer Spenglerstraße bemerkten, dass Mieter Rainer S. in seiner Wohnung – im wahrsten Sinne des Wortes – verschimmelt!
Der Geruch im Treppenhaus wurde von Tag zu Tag schlimmer, berichtet Roland P. (31), der eine Etage über dem Unglücksort wohnt. „Wir vermuteten zunächst Fleisch in der Mülltonne, dann eine tote Ratte“, ergänzt Nachbarin Tanja R. (31). Eine türkische Familie versuchte, das Problem mit dem Verspritzen von Deo zu beheben. Erst als ein anderer Mieter an den geschlossenen Fenstern der Erdgeschoss-Wohnung Schmeißfliegen und Spinnweben an der Tür entdeckte, alarmierte man die Polizei. Die fand Rainer S. tot auf dem Sofa.
Warum der aidskranke Mann bis zum Schluss keine Hilfe in Anspruch nahm, bleibt sein trauriges Geheimnis. StW