Nach Uni-Prüfung: CSU-Generalsekretär Huber gibt Doktortitel ab

Geschlampt hat er, aber verloren hat er den Doktortitel nicht. So lautet das Ergebnis des Promotionsausschuss der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) zur Doktorarbeit von CSU-Generalsekretär Martin Huber.
von  Heidi Geyer
Künftig ohne Doktortitel: CSU-Generalsekretär Martin Huber.
Künftig ohne Doktortitel: CSU-Generalsekretär Martin Huber. © Peter Kneffel/dpa

München - In der Arbeit mit dem Titel "Der Einfluss der CSU auf die Westpolitik der Bundesrepublik Deutschland von 1954–1969 im Hinblick auf die Beziehungen zu Frankreich und den USA" aus dem Jahr 2007 überprüften die Experten, ob die Kriterien für wissenschaftliches Arbeiten erfüllt wurden.

LMU: "Wissenschaftliche Gepflogenheiten nicht eingehalten"

Huber habe "die wissenschaftlichen Gepflogenheiten im Umgang mit Forschungsliteratur nicht eingehalten, nach denen wörtliche und inhaltliche Übernahmen zu unterscheiden seien." Eine Täuschungsabsicht könne ihm nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, da Huber seine Vorlagen durchwegs angegeben und der Betreuer der Arbeit diese Arbeitsweise als akzeptabel bewertet habe. Nach Auskunft der LMU entschied der Ausschuss jedoch nicht über die Frage, ob der Doktortitel entzogen werden sollte, da eine entsprechende Frist bereits verstrichen sei.

Der CSU-Generalsekretär hat bereits Konsequenzen gezogen: "Ich habe meine Doktorarbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Die Beurteilung der Universität ist für mich überraschend und enttäuschend, gleichwohl akzeptiere und respektiere ich diese." Als persönliche Konsequenz werde er den Doktortitel nicht mehr führen. "Es ist gut, dass die Prüfung nun abgeschlossen ist, meine volle Konzentration gilt weiter meiner Arbeit als CSU-Generalsekretär", sagte Huber am Freitag.

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