Nach Raserunfall: Haftbefehl und Durchsuchungen
Würzburg (dpa/lby) - Nach einem möglichen illegalen Autorennen mit einer Schwerverletzten in Würzburg muss ein 20 Jahre alter Mann wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann nach Angaben vom Mittwoch vor, am Steuer einer gemieteten, hochmotorisierten Limousine über eine rote Ampel gerast zu sein und dabei die gehörlose Frau und ihren Hund erfasst zu haben. Sie hatte am Sonntag die Straße bei grüner Fußgängerampel überquert. Der Ermittlungsrichter ordnete wegen des "dringenden Tatverdachts" die Haft an.
Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der Deutsche mit einem bislang unbekannten silberfarbenen Auto ein Rennen geliefert hatte. Am Dienstag durchsuchten Beamte die Wohnung des Fahrers sowie die seiner drei Mitfahrer im Alter von 18, 20 und 24 Jahren. Ziel sei gewesen, Handys sicherzustellen in der Hoffnung, dass die Beteiligten den Unfall und das mögliche Rennen zuvor gefilmt hatten.
Nach dem Unfall hielt der 20-Jährige an, die Polizei befragte ihn, wie es weiter hieß. Zeugen gaben den Beamten den Hinweis, dass sich der Mann mit dem silberfarbenen Auto ein Rennen geliefert hatte. Der Ermittlungskommission "Ampel" geht es nun vor allem darum, das zweite Auto und dessen Fahrer zu finden. Der gesuchte Mercedes-Benz habe ein Kennzeichen aus dem Main-Spessart-Kreis ("MSP").
Polizisten verhafteten den Unfallfahrer am Dienstag direkt bei der Durchsuchung seiner Wohnung. Der 20-Jährige hatte die PS-starke Limousine vom Typ Mercedes-AMG E 63 S bei einer Autovermietung im Landkreis Würzburg gemietet.
Die 42 Jahre alte Frau habe das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen können, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft weiter mit. Sie habe keine schwerwiegenden Verletzungen erlitten. Ihr Hund sei leicht verletzt worden.
Die Ermittler erhoffen sich nun Hinweise von Zeugen. Diese können Videos des möglichen Rennens oder des Unfalls in einem extra eingerichteten Upload-Portal der Polizei zur Verfügung stellen.
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