Nach Pflege-Skandalen: Miese Heime auf die schwarze Liste!

Bald sind die Kontroll-Ergebnisse der Heimaufsicht für jeden einsehbar.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Nicht alle Pflege-Kräfte haben Zeit, sich so intensiv um die Heimbewohner zu kümmern.
AP Nicht alle Pflege-Kräfte haben Zeit, sich so intensiv um die Heimbewohner zu kümmern.

Bald sind die Kontroll-Ergebnisse der Heimaufsicht für jeden einsehbar.

NÜRNBERG Die Pflege-Skandale und ihre Folgen. Was Kritiker seit Jahren fordern, wird bald Wirklichkeit: Die Kontroll-Ergebnisse der bayerischen Heimaufsichten werden für jedermann einsehbar – eine schwarze Liste der Horror-Heime ist damit machbar! Endlich können sich dann Angehörige über die Verhältnisse in den Einrichtungen infomieren, bevor sie Opa oder Oma in die Hände von Unbekannten geben.

Möglich macht das das neue Heimgesetz, das seit 1.August 2008 Pflege- und Wohnqualitätsgesetz heißt. Und ein bayernweit gültiger Leitfaden des Sozialministeriums, der bei den Kontrollen seit Anfang des Jahres vergleichbare Ergebnisse liefert. Mit erarbeitet haben ihn auch drei Mitarbeiterinnen der Nürnberger Heimaufsicht.

Es war verboten, Ross und Reiter zu nennen

Bisher haben die Heimaufsichten zwar in ihren Jahresberichten die entdeckten Mängel dargestellt. Ihre Berichte belegen: In den Heimen herrschen nach wie vor Personalnot, Arbeitsüberlastung, Burnout. Und als direkte Folge Mängel in der Pflege (AZ berichtete) ABER: Es war ihnen untersagt, Ross und Reiter zu nennen! Der zuständige Nürnberger Referent Peter Pluschke: „Wir haben prüfen lassen, ob wir die Namen veröffentlichen können – doch es ist uns nicht gestattet.“

Mit dem neuen Heimgesetz wird das endlich anders. Allerdings: Bis zur ersten Veröffentlichung von Namen und Fakten müssen wir noch bis 2011 warten! Erst dann sind alle Heime in Bayern nahezu vollständig einmal kontrolliert.

Der Leiter des Nürnberger Gesundheitsamtes, Fred-Jürgen Beier, ist deshalb skeptisch, dass dabei ein Bericht nach dem Vorbild der Stiftung Warentest herauskommt. „In den Heimen kann sich in kürzester Zeit viel ändern. Drei Jahre sind eine lange Zeit.“

Was die Kontroll-Trupps jetzt schon merken: Der Leitfaden, der nicht nur die Qualität der Pflege erfassen soll, sondern auch die „weichen Faktoren“ der Lebensqualität, erhöht den Zeitaufwand. Der Nürnberger Stadtrat hat bereits reagiert: Er hat im Haushalt 2009 zwei zusätzliche Stellen für die Heimaufsicht bewilligt. Fred-Jürgen Beier will mit dem zusätzlichen Personal aber nicht nur besser kontrollieren: „Mit besserer Beratung des Personals heben wir den Schatz des Verbesserungs-Potenzials – trotz struktureller Probleme.“ venne

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.