Nach Mord: Tote Ehefrau sexuell missbraucht!
Die Ermittlungen im Fall der erwürgten Esther E. (39) aus Neumarkt St. Veit bringen schaurige Details zu Tage. Prozessbeginn im Januar
Mühldorf - Er erwürgte seine Ehefrau und ließ die Tote anschließend von seiner Tochter zur Polizei bringen. Die Ermittlungen im Mordfall Esther E. (†39), die am 6. Juli in Neumarkt S. Veit getötet wurde, sind abgeschlossen. Sie haben weitere schreckliche Details zutage gebracht: Demnach soll Wilhelm E. (52) seine tote Frau noch mehrmals sexuell missbraucht haben.
Wilhelm und Esther E. betrieben eine wenig erfolgreiche Immobilienfirma, daneben hatten sie noch einen Hausmeisterservice gegründet. Am 6. Juli besichtigte Wilhelm E. mehrere Gebäude, danach ließ er sich in einem Café absetzen. Der 52-Jährige hatte wegen diverser Alkoholfahrten keinen Führerschein mehr. Meist ließ er sich deshalb von seiner Tochter (19), dem ältesten seiner drei Kinder, fahren.
In der Kneipe zechte der Vater bis spätnachmittags mit einem Nachbarn. Danach fuhren die Männer nach Hause. Esther E. war nicht da. Sie hatte den Tag mit ihrem neuen Chef, einem selbstständigen Finanzbuchhalter, verbracht. Bei ihm wollte sie sich zur Buchhalterin ausbilden lassen. An diesem Tag kamen sich die beiden auch privat näher. Sie hatten Sex, wie der Buchhalter später bei der Polizei aussagte.
Als Esther E. gegen 18 Uhr nach Hause kam, wartete ihr Mann im Wohnzimmer auf sie. Er hatte angeblich mehrere Potenzpillen eingenommen, wollte offenbar Sex. „Fängst schon wieder an, schau dich an, wie du aussiehst!“, soll Esther E. zu ihrem betrunkenen Mann gesagt haben. Dann beschuldigte sie ihn angeblich, Geld beiseite geschafft zu haben. Esther E. kündigte an, ihren Mann zu verlassen. Das dürften ihre letzten Worte gewesen sein. Der 52-Jährige sprang auf, drückte seine Frau auf die Wohnzimmercouch und wollte sie so zum Schweigen bringen. Als sie nur noch röchelte, soll ihr der Mann mit einem Knie den Hals zugedrückt haben, bis sie tot war.
Schließlich trug er die Leiche ins Schlafzimmer. Dort soll er der Toten noch ein Narkosemittel verabreicht haben, bevor er sich in der Nacht mehrmals an ihr verging. Wegen Leichenschändung wird sich Wilhelm E. trotzdem nicht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft hat diese Tat nicht angeklagt, weil er wegen des Tötungsdeliktes ohnehin mit langer Haft rechnen muss. Wilhelm E. legte die Tote später in den Kofferraum seines BMW. Am nächsten Morgen bat er seine Tochter, ihn zur Polizei nach Mühldorf zu bringen. Die 19-Jährige erfuhr erst unmittelbar am Ziel, warum - „Die Esther liegt hinten drin", sagte er zu ihr.
Der Prozess soll am 14. Januar 2014 beginnen.