Nach Mord an Carmen (25): So leidet ihre Mutter
Die junge Frau wurde im Juli in Mespelbrunn erstochen. Die Polizei jagt noch immer den mutmaßlichen Mörder Alexander Renz (36).
MESPELBRUNN Seit einem halben Jahr ist Alexander Renz auf der Flucht. Der 36-Jährige ist der mutmaßliche Killer von Carmen Spielmann (25) – er erstach die dreifache Mutter auf dem Parkplatz am Schlosshotel Mespelbrunn.
Seit Tagen wimmelt es in Mespelbrunn und Umgebung wieder von Polizisten, denn die Ermittler gehen davon aus, dass Renz in seine Heimat zurückgekehrt ist. Für Carmens Mutter Kristina Bauer (57) ist das Gefühl unerträglich: Zu wissen, dass der Mörder ihrer Tochter ganz in ihrer Nähe ist. „Ich habe Angst um meine Enkelkinder.“
Kevin, Janina und Cedric (16, 14 und elf Jahre alt) verarbeiten jetzt in einer Therapie, dass ihre Mutter nicht mehr nach Hause kommt. Tag für Tag werden die Kinder mit der Fahndung nach dem Mörder ihrer Mutter konfrontiert. Schon allein deshalb hofft Oma Kristina, dass der Mann bald verhaftet wird. „Ich will, dass er gefasst wird, er trägt eine schwere Last – und ich will ihm nur eine Frage stellen: Warum er das getan hat.“
Tötete er sie aus verschmähter Liebe?
Vermutlich, weil Carmen Spielmann, verheiratet mit ihrem Marc, seine Annäherungsversuche abgeblockt hatte. Wochenlang machte der Kollege Carmen den Hof, beide arbeiteten im Schlosshotel Mespelbrunn. Doch Carmen ließ ihn abblitzen. Aus verschmähter Liebe, davon geht die Polizei aus, erstach er am 25. Juli die dreifache Mutter auf dem Parkplatz. „Seit dem 25. Juli ist unser Leben kein Leben mehr“, so Kristina Bauer. „Ich vermisse sie unendlich, für mich ist eine Welt zusammengebrochen.“
Am Todestag ihrer Tochter war Kristina Bauer in Berlin. Sie pflegte dort das Grab von Verwandten. Als sie im Hotel vom Seelsorgernotdienst benachrichtigt wurde, dass sich zuhause ein Unglück zugetragen hat, dachte Frau Bauer erst an ihren Mann. „Dann kam die eigentliche Nachricht – das war so unfassbar, das kann man nicht mit Worten beschreiben. Man glaubt es einfach nicht.“ Jetzt geht Kristina Bauer so oft es geht zum Urnengrab ihrer Tochter auf den Klingenberger Friedhof. „Dort erzähle ich ihr schöne Dinge. Ich hoffe, dass sie mich hören kann.“
Derweil fahndet die Polizei weiter nach Alexander Renz. Am vergangenen Samstag wurde wieder ein Haus in der Gegend durchsucht – nach einem Tipp, Renz soll sich dort versteckt halten. „Leider hatte die Aktion keinen Erfolg“, so Würzburgs Polizeisprecher Manuel Rösch. sw