Nach Leas Tod: Jugendamt will Konsequenzen ziehen

TIRSCHENREUTH - Die Behörden wurden benachrichtigt, doch es tat sich nichts: Jetzt räumt das Jugendamt Versäumnisse ein. Vielleicht könnte die kleine Lea (2) noch leben, wenn frühzeitig gehandelt worden wäre.
Nach dem Tod der kleinen Lea im oberpfälzischen Tirschenreuth will das zuständige Jugendamt Konsequenzen ziehen. „Das Jugendamt ist dabei, tiefer in den Fall einzusteigen“, sagte der Sprecher des Landkreises, Josef Hecht, am Mittwoch. „Wir wollen feststellen, ob unser Netzwerk intern noch verbessert werden kann.“ Der Landkreis kündigte für Donnerstagnachmittag (1.4.) eine Pressekonferenz zum Tod des Mädchens an.
Die zweijährige Lea war am Wochenende tot in ihrem Kinderbett gefunden worden – sie war verhungert und verdurstet. Ihre Mutter sitzt in Untersuchungshaft, ihr wird Totschlag durch Unterlassen vorgeworfen. Am Dienstag wurde bekannt, dass das Jugendamt bereits vor einem halben Jahr von besorgten Nachbarn über mögliche Probleme in der Familie informiert wurde, aber nichts unternahm. Die Deutsche Kinderhilfe in Berlin nannte Lea „ein weiteres tragisches Opfer im Jugendhilfesystem“.
dpa