Nach langer Durststrecke In den Ratsstuben geht’s wieder los ...

Im November soll das historische Restaurant „Zum Spießgesellen“ eröffnen. Umbau erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz
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Pächterin Alexandra Urban und ihr Spießgeselle im Rathaus-Innenhof, der künftig ein Teil ihres neuen Restaurants wird. Die Bauarbeiten dafür haben gerade begonnen.
Berny Meyer Pächterin Alexandra Urban und ihr Spießgeselle im Rathaus-Innenhof, der künftig ein Teil ihres neuen Restaurants wird. Die Bauarbeiten dafür haben gerade begonnen.

Im November soll das historische Restaurant „Zum Spießgesellen“ eröffnen. Umbau erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz

NÜRNBERG Ein Kilo Brot, ein Pfund Fleisch und drei Liter Bier – das war die Tagesration eines Landsknechts im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648). An diese Tradition will Alexandra Urban anknüpfen. Und deshalb sind Fleisch, Brot und Bier die wichtigsten Produkte auf der Speisekarte des historischen Restaurants „Zum Spießgesellen“, das sie im November im Nürnberger Rathaus eröffnen will. Nach einer langen Durststrecke. Denn eigentlich sollte der „Spießgeselle“ schon seit zwei Monaten in Betrieb sein.

Nach zehn Jahren endlich wieder Leben im historischen Rathaus-Saal

Doch erst jetzt konnten die Umbauarbeiten im Wolff’schen Bau unterhalb des historischen Rathaus-Saals beginnen. „So ein Großprojekt ist immer für Überraschungen gut“, begründete Tucher-Chef Fred Höfler beim Baustellen-Rundgang gestern die Verzögerung. Zehn Jahre standen die ehemaligen Ratsstuben leer. Sowohl die Pläne für ein brasilianisches Restaurant als auch für ein Steakhaus zerschlugen sich. „Und eine weitere Bratwurst-Wirtschaft wollten wir nicht“, sagte Höfler. Alexandra Urbans Konzept des Spießgesellen überzeugte ihn und die Stadt.

Der Umbau muss jedoch genau mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden. „Weil es sich um einen Sonderbau handelt waren zusätzliche Statik- und Brandschutzgutachten nötig“, erläuterte Architekt Thomas Karl. Die Innenausstattung der ehemaligen Ratsstuben aus den 1950er Jahren kann ohne Auflagen herausgerissen werden. Doch die Rathaus-Fassade und der Innenhof über den Lochgefängnissen mit den gotischen Sandstein-Elementen sind geschützt.

Offene Showküche

In diesem romantischen Innenhof, der bisher nur als Rathaus-Notausgang genutzt wird, sollen bis zu 80 Gäste Platz finden – teils unter freiem Himmel, teils im historischen Gewölbe. Die drei Gasträume (insgesamt 290 Quadratmeter, 170 Plätze) liegen rund um die offene Showküche unter anderem mit einem Grillspieß für ein ganzes Spanferkel. Es gibt einen Raum für das schnelle Mittagessen, Kaffee und Kuchen. Im zweiten Raum servieren die als Marketenderinnen verkleideten Bedienungen „bodenständige Mahlzeiten“, so Pächterin Urban. Also Braten, Schäufele und alle Arten von Spießen mit Fleisch, Fisch und Gemüse. Der dritte Gastraum kann für Konferenzen, Feiern und festliche Gesellschaften genutzt werden. „Hier servieren wir Menüs mit mehreren Gängen“, so Urban.

Allerdings werde sich die Größe der Portionen nicht ganz an denen der Landsknechte orientieren. Obwohl sich der Tucher-Chef über einen Konsum von drei Maß pro Besucher freuen würde.

Michael Reiner

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