Nach jahrelangen Streitereien: Saurüsselalm am Tegernsee macht dicht

Die Gasthütte, die bekannt für ihre Partys ist, soll Ende Dezember den Betrieb beenden. Er habe keine andere Wahl, sagt der Betreiber.
Leonie Fuchs |
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Die Saurüsselalm nahe des Tegernsees.
Die Saurüsselalm nahe des Tegernsees. © imago

Bad Wiessee - Die Saurüsselalm in Bad Wiessee am Tegernsee macht dicht. Nach jahrelangem Streit und Gerichtsprozess gibt Martin Frühauf, Pächter der zwei Haslberger-Eventbetriebe Saurüsselalm und Söllbachklause, seine Verträge zurück, wie er am Montag in einer Mitteilung bekannt gegeben hat. Trüffel-Pizzen können auf der Alm nur noch bis zum 20.12.2024 verspeist werden.

Nach drei erfolgreichen Jahren im Söllbachtal werde man sich nun vom Westufer verabschieden, teilte die Frühauf Genuss e. K. mit. Die Saurüsselalm, gelegen mitten in der Natur, sorgt schon seit Jahren für Streit. Sie ist für Luxus-Partys bekannt, die örtlichen Umweltschützern ein Dorn im Auge sind. Die Gasthütte hatte zwar regulär sieben Tage die Woche für Wanderer geöffnet, Betreiber Frühauf durfte aber bis zu 15-mal im Jahr besondere Events für geschlossene Gesellschaften ohne zeitliche Beschränkungen veranstalten. Kürzlicher Höhepunkt des Streits war eine Verhandlung am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof.

"Erfolg der Alm wurde von Anfeindungen durch Tourismus-Gegner überschattet"

"Wenngleich der gastronomische Erfolg der Saurüsselalm – mit bis zu 90.000 zufriedenen Gästen pro Jahr – wie erhofft eingetreten ist, so wurde diese zunehmend von Anfeindungen durch Tourismus-Gegner überschattet", heißt es in der Begründung zur Schließung. In der Öffentlichkeit sei wiederholt das Bild einer elitären Event-Location kreiert worden, obwohl Frühauf sich "stets rechtskonform verhalten" habe, so Frühauf laut Mitteilung. Und weiter: "Unser wunderbares Team hat ab Tag eins sein Bestes für die Saurüsselalm gegeben, und es freut uns sehr, dass unser Konzept bei so vielen Menschen so gut angekommen ist."

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Die dauerhaften Angriffe der Gegner, kombiniert mit der Unklarheit, was rechtlich erlaubt und politisch gewollt sei, ließen den Pächtern jedoch keine andere Wahl. Auch bei der Söllbachklause habe es neben der "immensen Vorfreude" immer wieder "künstliche Aufregung" gegeben. Aus diesen Gründen habe Frühauf Genuss keine andere Möglichkeit gehabt, als beim Betreiber um die sofortige Auflösung des Vertragsverhältnisses zu bitten.

Der Betreiber, Franz Haslberger, lässt mitteilen: "Wir bedauern, aber verstehen die Entscheidung der Familie Frühauf." Er werde nun mit ausgewählten Gastronomen aus Bayern Gespräche über einen neuen Pachtvertrag und ein entsprechendes Gastronomiekonzept aufnehmen.

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15 Kommentare
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  • Der Münchner am 29.10.2024 08:43 Uhr / Bewertung:

    Ach, die Alm wird irgendwann schon wieder aufgemacht!

  • dakaiser am 29.10.2024 07:23 Uhr / Bewertung:

    Trüffelpizza liebe ich! Kann man da auch mit dem Auto hinfahren?

  • Schorsch77 am 28.10.2024 17:34 Uhr / Bewertung:

    Was gar nicht vorkommt ist Frage der fehlenden Baugenehmigung für die Alm.
    Wer möchte ein Gewerbe als Pächter in einem Schwarzbau betreiben?
    Wer will das verantworten, welche Versicherungen würde Vorfälle abdecken?

    Es ist doch völlig logisch, dass der Pächter da nicht einfach weitermachen will und kann was ihm der Eigentümer eingebrockt hat.
    Die Umweltproteste sind da nur ein Nebengeräusch.

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