Nach Gewalttat in Augsburg: Staatsanwaltschaft hat Taxi-Video ausgewertet

Am Freitagabend ist ein Feuerwehrmann in Augsburg bei einer Attacke getötet worden. Nach schnellem Fahndungserfolg der Polizei sitzen sieben Tatverdächtigen derzeit in Haft. Ein privates Video der Tat weckt aber laut zwei Verteidigern der Verdächtigen Zweifel am Tatvorwurf.
AZ/dpa |
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Polizisten stehen in der Nacht zum 07.12.2019 am Augsburger Königsplatz am Tatort. Dort war ein 49 Jahre alter Feuerwehrmann bei einer Auseinandersetzung mit Jugendlichen getötet worden.
Christoph Bruder/dpa Polizisten stehen in der Nacht zum 07.12.2019 am Augsburger Königsplatz am Tatort. Dort war ein 49 Jahre alter Feuerwehrmann bei einer Auseinandersetzung mit Jugendlichen getötet worden.

Augsburg - Ein Feuerwehrmann ist am Freitagabend Opfer einer Gewalttat geworden und gestorben. Der 49-Jährige war mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar in der Innenstadt unterwegs, als sie auf eine Gruppe Jugendlicher stießen. Nach einem Streit aus bisher ungeklärter Ursache soll der Feuerwehrmann durch den Schlag eines 17-Jährigen getötet worden sein.

Privates Video über Gewalttat in Augsburg aufgetaucht

Nach einem schnellen Fahndungserfolg der Augsburger Polizei konnten der Hauptverdächtige und sechs weitere Jugendliche, die der Beihilfe beschuldigt werden, festgenommen werden. Doch jetzt soll ein privates Video aufgetaucht sein, dass Zweifel an den Tatvorwürfen wecken könnte.

Bei den Ermittlungen nach der tödlichen Attacke hat die Kripo eine sogenannte Dashcam ausgewertet. Diese Frontscheibenkamera aus einem Taxi soll die Tat aufgezeichnet haben. Auf dem Video, über das die "Augsburger Allgemeine" (Mittwoch) zuerst berichtete, soll auch ein kurzes Handgemenge zwischen dem späteren Opfer und Jugendlichen zu sehen sein.

Einige Verteidiger der Mitbeschuldigten bezweifeln nun, dass sich die Beihilfevorwürfe halten lassen. Sie beziehen sich dabei auch auf das Taxi-Video

Anwalt sieht Vorwurf der Beihilfe nicht gerechtfertigt

Klaus Rödl, Anwalt eines Tatverdächtigen, hat das Video gesehen und sagt gegenüber dem "Bayerischen Rundfunk": "Es gab offenbar eine wechselseitige Schubserei." Nicht alle Tatverdächtigen hätten sich um das Opfer gestellt. Deshalb sei der Vorwurf der Beihilfe nicht gerechtfertigt.

Staatsanwalt widerspricht Verteidigern

Laut Oberstaatsanwalt Matthias Nockolai seien sämtliche Videos, auch die Fahrzeugkamera des Taxis, ausgewertet worden. Darauf stützten sich die bisherigen Haftbefehle, die eine Jugendermittlungsrichterin erlassen habe. "Ein einzelnes Video ist nur ein Ausschnitt und zeigt nicht unbedingt alles", sagte er.

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