Nach Fund von Frauenleiche: Beschuldigter schweigt

Womöglich hielt der Verlobte einer verschwundenen Frau die Ermittler monatelang zum Narren. Er meldete die 26-Jährige als vermisst, rief in sozialen Netzwerken und im Fernsehen zur Suche auf.
dpa |
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16 Monate lang war ihre Leiche verschwunden. Jetzt, nachdem ihre sterblichen Überreste aufgetaucht sind, hat die Polizei einen Tatverdächtigen.
ho 16 Monate lang war ihre Leiche verschwunden. Jetzt, nachdem ihre sterblichen Überreste aufgetaucht sind, hat die Polizei einen Tatverdächtigen.

Womöglich hielt der Verlobte einer verschwundenen Frau die Ermittler monatelang zum Narren. Er meldete die 26-Jährige als vermisst, rief in sozialen Netzwerken und im Fernsehen zur Suche auf. Jetzt sitzt der 28-Jährige in Haft – er soll die Frau getötet haben. 

Regensburg – Im Fall der nach 16 Monaten entdeckten Frauenleiche in der Oberpfalz schweigt der Tatverdächtige. „Der Mann hat keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht“, sagte der stellvertretende Sprecher der Staatsanwaltschaft Regensburg, Markus Pfaller, am Freitag. Gegen den 28-jährigen Verdächtigen war am Donnerstag Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden. Nach dpa-Informationen handelt es sich um den Verlobten des Opfers. Die Ermittler wollen dies weder bestätigen noch dementieren.

 

Pilzsammler hatten am Wochenende in einem Wald nördlich von Regensburg ein Skelett gefunden. Dabei handelte es sich um eine seit Mai 2012 verschwundene 26-Jährige aus Regensburg. Details zu Tat und Festnahme wollte die Staatsanwaltschaft nicht nennen. Auch nicht, wie sie dem 28-Jährigen auf die Schliche kamen.

Möglicherweise hatte der Verlobte Ermittler, Familie und Freunde des Opfers monatelang genarrt. In sozialen Netzwerken, im Radio und im Fernsehen hatte er um Hilfe gebeten. Im Herbst war er mit der Zwillingsschwester des Opfers in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ aufgetreten. Danach hatte der Fall wieder richtig Fahrt aufgenommen – dutzende Hinweise gingen ein. Besorgte Menschen wollen die Frau im ganzen Bundesgebiet gesehen haben. Laut einiger Zeugen soll sie gar auf Pilgerreise auf dem Jakobsweg gewesen sein.

Dabei war die junge Frau zu diesem Zeitpunkt bereits tot und ihre Leiche im Wald verscharrt. Die Todesursache lässt sich anhand der gefundenen Skelettteile wohl nicht mehr exakt bestimmen. Ob der Verlobte von Anfang an im Visier der Fahnder war, wollten die Ermittler am Freitag nicht sagen.

Das Paar hatte zusammengelebt und konkrete Hochzeitspläne. An dem Tag, an dem die Einladungen verschickt werden sollten, verschwand die 26-Jährige – Handy und Verlobungsring blieben zurück. Der Verlobte hatte behauptet, nach dem Verschwinden der jungen Frau noch zweimal mit ihr telefoniert zu haben. Dabei soll sie gesagt haben, dass sie eine Auszeit nehmen wolle.

 

 

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