Nach Flugschau-Unfall: Polizei untersucht Doppeldecker

Einen Tag nach dem tödlichen Unglück bei der Flugschau bei Schnaittach-Lillinghof untersuchen Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung den Doppeldecker auf technische Mängel.
von  Abendzeitung
Ein Doppeldecker war am 5. September bei einer Flugschau in die Menge gerast
Ein Doppeldecker war am 5. September bei einer Flugschau in die Menge gerast © dpa

Lillinghof/Nürnberg - Einen Tag nach dem tödlichen Unglück bei der Flugschau bei Schnaittach-Lillinghof untersuchen Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung den Doppeldecker auf technische Mängel.

Während Schock und Trauer nach dem tödlichen Unglück bei einer Flugschau in Schnaittach-Lillinghof noch andauern, haben Experten am Montag den abgestürzten Doppeldecker auf technische Mängel untersucht. Zudem befragten Kriminalpolizisten die Verletzten als Zeugen. „Bislang haben wir zur Unfallursache noch keine neuen Erkenntnisse“, berichtete eine Polizeisprecherin in Nürnberg. Bei dem Unglück am Sonntagnachmittag war eine 46-Jährige getötet sowie fünf Menschen schwer und 33 leicht verletzt worden.

Neben der Kripo waren am Montag auch Fachleute der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung vor Ort, um die historische Maschine zu untersuchen. Eindeutig klären konnten die Experten bereits, dass sich der Veranstalter an die Auflagen gehalten hatte. Das Luftamt Nordbayern habe die vorher festgesetzten Vorgaben vor Beginn der Flugschau vor Ort überprüft und keinerlei Beanstandung gehabt, sagte die Polizeisprecherin.

Der Doppeldecker – ein Original-Oldtimer vom Typ Tiger Moth – war beim Start zu einem Formationsflug nach rechts ausgebrochen und in die Zuschauermenge gerast. 20 Meter vor dem Kontrollturm kam die Maschine zum Stehen und kippte auf die Nase. Nach Augenzeugenberichten geriet die tödlich verletzte Frau in den Propeller der Maschine.

Um den genauen Ablauf nachvollziehen und die Ursache ermitteln zu können, befragten die Experten am Montag auch die noch im Krankenhaus liegenden Verletzten. Der als sehr erfahren geltende Pilot aus dem hessischen Gelnhausen, der bei dem Unglück einen Schock erlitt, hat nach Angaben der Polizei bislang keine Aussage gemacht.

Der Formationsflug der Doppeldecker sollte bei dem jährlich vom Segelclub Lauf veranstalteten Flugtag eine der Hauptattraktionen werden. Zum Programm gehörten auch Segelkunstflug, Fallschirmsprünge sowie Rundflüge mit Hubschraubern. Der Unglücksort liegt rund 25 Kilometer nordöstlich von Nürnberg. dpa

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