Nach der Disco: Aidskranker vergewaltigte junge Frau
Collins O. (35) aus Uganda muss hinter Gitter. Sein Opfer war nach Alkoholgenuss schwer benommen. Auch seine damalige Freundin wusste nichts von der Erkrankung
NÜRNBERG Für eine junge Frau (25) aus Afrika wurde ein Albtraum wahr. Sie wurde von einem Bekannten (35) vergewaltigt, der an Aids erkrankt ist.
Collins O. aus Uganda wollte am Dienstag die 13. Strafkammer des Nürnberger Landgerichts wortreich davon überzeugen, dass sein Opfer den Wunsch nach Sex mit ihm deutlich signalisiert habe.
„Wir haben zusammen getanzt und gemeinsam von einem Teller gegessen“, erzählte er dem Gericht. Richter Ulrich Flechtner zeigte sich angesichts dieser Schilderung ziemlich skeptisch: „Daran kann ich nicht erkennen, dass die Frau Sex von ihnen wollte.“
Nach deren Zeugenvernehmung konnte sich der Richter in seiner Einschätzung bestätigt fühlen. Das schlug sich dann auch im Urteil nieder: Collins O., der bereits seit vergangenen September in U-Haft sitzt, muss dreieinhalb Jahre hinter Gittern schmoren. Dabei kam er noch relativ günstig weg.
Während sie schlief, zog er die benommene Frau aus
Zu Beginn der Verhandlung einigten sich die Verfahrensbeteiligten nämlich darauf, den Anklagepunkt 1 einzustellen. In diesem Fall ging es zwar um einvernehmlichen Sex mit seiner Freundin, doch weil er ihr seine Aids-Erkrankung verschwiegen hatte, wäre juristisch der Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung erfüllt gewesen.
Doch diese Episode wollte das Gericht nicht weiter verfolgen, zumal Collins’ damalige Freundin von einer Ansteckung mit den HI-Viren verschont geblieben ist.
Die Vergewaltigung selbst räumte der Angeklagte ein. Demzufolge hatte er die Bekannte zunächst in seiner Wohnung mit Schnaps abgefüllt. Bei einem anschließenden Discobesuch musste sich die Frau deshalb auch mehrfach übergeben – und wollte dann wieder heim. Collins O. nahm sie in seine Wohnung mit, wo sie sich auf die Couch legte und einschlief. Das war kein Grund für ihn, sie in Ruhe zu lassen. Während sie schlief, zog er die benommene Frau aus und fiel über sie her. Sie wehrte sich, hatte aber gegen die körperliche Überlegenheit des Mannes keine Chance. hr
