Nach dem Neonazi-Angriff: Polizei nimmt Münchner fest

Fahnder haben in München zwei neue Verdächtige festgenommen. Noch scheint unklar, ob die beiden selbst als Täter in Frage kommen. Ein Wagenkennzeichen soll zu ihnen geführt haben.
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Das erste Foto aus dem Krankenhaus: Polizeichef Alois Mannichl ist nach der brutalen Gewaltattacke bereits auf dem Weg der Besserung.
dpa Das erste Foto aus dem Krankenhaus: Polizeichef Alois Mannichl ist nach der brutalen Gewaltattacke bereits auf dem Weg der Besserung.

PASSAU/MÜNCHEN - Fahnder haben in München zwei neue Verdächtige festgenommen. Noch scheint unklar, ob die beiden selbst als Täter in Frage kommen. Ein Wagenkennzeichen soll zu ihnen geführt haben.

Nach dem Attentat auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl haben die Fahnder erneut zwei Verdächtige festgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Passau handelt es sich dabei um zwei Personen aus München. Die Münchner Polizei befragte die beiden zu der Gewalttat. „Über eine Tatbeteiligung selbst kann man aber noch nichts aussagen“, teilte Polizeisprecher Wolfgang Wenger mit.

Bei den beiden Verdächtigen handelt es sich um einen Mann und eine Frau. Nach AZ-Informationen erfolgte die Festnahme gestern Nachmittag zwischen 16.30 und 17.30 Uhr auf der Sonnenstraße. „Es gibt einen gewissen Tatverdacht. Die beiden werden jetzt überprüft“, bestätigte der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walch gestern Abend. Noch scheint aber unklar, ob die beiden selbst als Täter in Frage kommen. Oder ob sie nur zum Dunstkreis des Täters gehören. Die Kriminalpolizei kündigte an, heute weitere Auskünfte zum Stand der Ermittlungen zu veröffentlichen.

Aus Ermittlerkreisen verlautete, dass das Pärchen zwischen 20 und 30 Jahre alt sei. Die beiden sollen im Sommer auch auf der Beerdigung des Altnazis Friedhelm Busse auf einem Passauer Friedhof gewesen sein. Damals hatte es heftige Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Rechtsextremisten gegeben.

Zwei zunächst festgenommene Männer wurden wieder freigelassen

Wie war die Polizei dem Paar auf die Spur gekommen? Offenbar führte das Kennzeichen eines Autos, das in Tatortnähe gesehen wurde, zu den neuen Verdächtigen. Das berichtet die „Passauer Neue Presse“. Der Polizeichef Mannichl war am Samstag vor seinem Wohnhaus von einem glatzköpfigen Täter mit den Worten niedergestochen worden: „Du trampelst nimmer auf den Gräbern unserer Kameraden rum.“ Zwei zunächst festgenommene Männer aus der rechten Szene wurden wieder freigelassen, weil sich der Verdacht gegen sie nicht erhärtete.

Der bayerische Landtag hat gestern einstimmig beschlossen, dass ein weiteres Verfahren gegen die rechtsextremistische NPD vor dem Bundesverfassungsgericht geprüft werden soll. Ministerpräsident Horst Seehofer hat ein konsequentes Vorgehen gegen Rechtsextremisten angekündigt. Es gebe im Land eine „zunehmende Gewaltbereitschaft der rechten Szene“, sagte Seehofer gestern bei seiner Regierungserklärung. Die Staatsregierung werde dieser Entwicklung „entschieden entgegentreten“.

lj, rah

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