Nach Attacke auf Freundin: Selbstmord im Parkhaus!
24-Jähriger erhängte sich am Flughafen. Zuvor ging er auf dem Parkplatz einer Disco mit einem Teppichmesser auf seine Freundin (23) los. Die Schwerverletzte steht unter Schock und ist noch nicht vernehmungsfähig.
NÜRNBERG/HÖCHSTADT-AISCH Es sollte ein ausgelassener Abend werden – mit Tanzen, einigen Drinks und viel guter Laune. Aber der Besuch ihrer Stamm-Diskothek „Bass“ in Höchstadt an der Aisch endete für Stefan* und Jenny* Samstagnacht mit einer Tragödie: Kurz nach zwei verließen beide den Club und setzten sich in Jennys Auto, das auf dem Parkplatz vor dem Tanztempel stand.
Doch dann lief irgendetwas schief: Stefan griff plötzlich zu einem Teppichmesser. Damit stürzte er sich auf die 23-Jährige, zerschnitt ihr mit grausiger Brutalität das Gesicht, Hals und Oberkörper. Als Türsteher Marco durch Jennys Schreie auf das Paar aufmerksam wurde, war es schon zu spät. Die junge Frau konnte noch aus dem Auto flüchten, sank dann aber auf dem Parkplatz der Disko blutüberströmt zusammen.
Der 24-jährige Stefan rannte zu seinem Auto, raste davon. Jenny wurde in die Erlanger Uni-Klinik gebracht. Sie wurde sofort operiert. Aber es werden tiefe Narben bleiben. Lebensgefahr bestand trotz der schweren Verletzungen zum Glück nicht.
War es Eifersucht?
Die Polizei fahndete währenddessen fieberhaft nach dem Täter – erfolglos! „Bis uns gestern kurz nach Mittag die Kollegen von der Flughafen-Polizei informierten“, so Polizei-Sprecher Michael Gengler. Eine Streife hatte Stefan gefunden. „Er hatte sich entleibt“, sagte Gengler. Konkret: Der junge Mann erhängte sich im Treppenhaus im obersten Stock des Parkhauses 3 am Nürnberger Flughafen. Sein Auto hatte er ein Parkdeck tiefer abgestellt.
Über die Umstände der Tragödie hielt sich die Polizei gestern noch bedeckt. Was trieb den jungen Mann zur der Messerattacke auf seine Bekannte? War es Eifersucht? An dem Abend war in der 7000 Quadratmeter großen Disco ein „Man-Strip“ angekündigt.
Auch warum sich Stefan danach das Leben nahm, ist noch unklar. War es die Gewissheit, die Schuld, das Gesicht und damit vielleicht auch das Leben seiner Freundin verstümmelt zu haben? Mehr zur Aufklärung kann nur sein Opfer beitragen. Denn Jenny kannte laut Polizeiangaben ihren Peiniger schon länger („es war keine Disco-Bekanntschaft“). Im Moment müssen die Beamten aber noch warten: Die Schwerverletzte steht unter Schock und ist noch nicht vernehmungsfähig. kk/mm
*alle Namen geändert
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