Nach Absturz: Flugverbot für alle Tiger-Helikopter

Nachdem ein Kampfhubschrauber der Bundeswehr abgestürzt und in Flammen aufgegangen ist, müssen nun alle Maschinen des Typs "Tiger" am Boden bleiben.
von  dpa
Abgesperrt: Seit heute Morgen laufen die Untersuchungen zur Unfallursache.
Abgesperrt: Seit heute Morgen laufen die Untersuchungen zur Unfallursache. © dpa

Nachdem ein Kampfhubschrauber der Bundeswehr abgestürzt und in Flammen aufgegangen ist, müssen nun alle Maschinen des Typs "Tiger" am Boden bleiben.

Ettal/Berlin  – Nach dem Absturz eines Kampfhubschraubers in Bayern sucht die Bundeswehr weiter nach der Ursache des Unfalls. Der Helikopter vom Typ "Tiger" war am Montagabend im oberbayerischen Ettal (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) auf eine Wiese gestürzt und in Flammen aufgegangen.

Die beiden Besatzungsmitglieder – Pilot und Kommandant – konnten sich aus dem Wrack retten und wurden nur leicht verletzt, wie Bundeswehrsprecher Markus Kirchenbauer sagte. Der Bundestagsabgeordnete Bernd Siebert (CDU), Mitglied im Verteidigungsausschuss, sagte, der Hubschrauber sei auf einem Gebirgsübungsflug gewesen. Bis zur Klärung der Unfallursache „bleiben selbstverständlich alle Hubschrauber dieses Typs am Boden“, teilte er am Dienstag in Berlin mit.

Oberstleutnant Ralf Köster vom Kampfhubschrauberregiment 36 im hessischen Fritzlar sagte der „Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen“, ein technischer Defekt müsse ausgeschlossen werden, bevor die „Tiger“ wieder fliegen dürften.

Die Stimmung im Regiment sei gedrückt, aber alle seien froh, dass die beiden Kameraden nur leicht verletzt worden seien. Sie würden im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm behandelt. Der Hubschrauber wurde nach Angaben der EADS-Tochter Eurocopter am Standort Donauwörth gefertigt.

Kampfhubschrauber vom Typ "Tiger" sind auch an Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt. Vier Maschinen wurden im Dezember nach Afghanistan verlegt, wie Bundeswehr-Sprecher Kirchenbauer sagte. Insgesamt verfüge die Bundeswehr über 29 Hubschrauber dieses Typs. Die Absturzstelle liegt in unbewohntem und schwer zugänglichem Gebiet. Feuerwehr und Polizei waren mehrere Stunden mit einem großen Aufgebot im Einsatz.

 

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