Nach Abriss-Chaos – Verkehr läuft wieder

NÜRNBERG - Die marode Ringbahn-Brücke über den Frankenschnellweg leistete heftigen Widerstand: Das Unternehmen dauerte 32 statt zwölf Stunden

„Es war am Ende ein großes Schwitzen und Fluchen“, berichtet Bahn-Sprecher Frank Kniestedt. Die alte Ringbahn-Brücke über den Frankenschnellweg (A 73) und den danebenliegenden Schienenstrang sollte abgerissen werden. Die Abbruch-Firma wollte das in zwölf Stunden schaffen – von Samstagnacht bis Sonntagfrüh. Am Ende aber waren es 32 Stunden! Das Unternehmen hat sich wohl verkalkuliert. Denn die Spannbeton-Brücke aus den 60ern war wesentlich massiver als gedacht. Erst gestern Morgen um fünf Uhr konnte die bis dahin gesperrte Autobahn wieder für den Verkehr freigegeben werden.

„Wir werden natürlich eine Auswertung darüber machen, was schief gelaufen ist,“ sagt der Bahn-Sprecher. „Aber wenn etwas schief läuft, dann kommt es richtig dicke. Wenn der Abriss länger dauert, dann braucht man eine zweite Maschinenbesatzung für die Bagger.“ Die wiederum seien dann im Dauereinsatz – was die Geräte nicht verkraften: Ein Bagger fiel komplett aus, das Diamant-Seil einer Schneide-Maschine riss ab. Immerhin: der große Verkehrsstau blieb aus. Die Brücke musste für den vierspurigen Ausbau der Gleise von Nürnberg nach Fürth weichen. Hier entsteht bis Ende 2010 die neue S-Bahn- und ICE-Strecke. Das Brückenstück über die Gleise wird vom 11. bis zum 14. September abgerissen. In der Zeit wird die A73 noch einmal kurz gesperrt – dann wird der Mittelpfeiler abgerissen.