Nach A8 auch A3 bei Deggendorf unter Wasser
Überschwemmte Straßen und Bahnstrecken – die Verkehrslage in den bayerischen Hochwassergebieten bleibt angespannt, die A3 bei Deggendorf wurde überspült. Kleiner Lichtblick: Die A8 am Chiemsee soll ab Mittwoch wenigstens einspurig wieder befahrbar sein.
München – Die Autobahn 3 Passau – Nürnberg ist am Dienstag bei Deggendorf in beiden Richtungen gesperrt worden. Wasser aus der Donau lief über die Fahrbahn, wie ein Sprecher des Landratsamtes sagte. Zuvor hatten Helfer noch versucht, Sand aufzuhäufen, um die Autobahn vor den Wassermassen zu schützen. Auch die nahegelegene Ortschaft Fischerdorf wurde überschwemmt.
Die am Chiemsee überspülte Autobahn 8 München-Salzburg soll von Mittwoch an wenigstens einspurig wieder befahrbar sein. Von Freitag an rechnet Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) Richtung Salzburg bereits mit einem zweispurigen Betrieb, wie er der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag bei einer Besichtigung der Schäden sagte. „Allerdings ist der Verkehr nur mit massiven Geschwindigkeitsbegrenzungen möglich.“ Es seien intensive Ausbesserungsarbeiten nötig.
Bei der nahe der A8 vorbeigehenden derzeit ebenfalls gesperrten Bahnlinie von München nach Salzburg rechnet Ramsauer mit einer Freigabe nicht vor einer Woche. Der Minister sprach von Schäden in „fast unvorstellbarem“ Ausmaß. Sowohl die Schadensbehebung an der A8 als auch an der Bahnlinie kosteten jeweils mindestens eine Million Euro. „Ich bin schockiert über die Bilder an der A8 und an der Bahnlinie“, sagte Ramsauer der dpa. Insgesamt bezifferte er die Hochwasserschäden nur an der deutschen Bundesverkehrsinfrastruktur auf eine dreistellige Millionenhöhe. Dazu gehören Autobahnen, Bundesstraßen, Bahnlinien und die Wasserstraßen.
Die Verkehrslage in den bayerischen Hochwassergebieten bleibt indessen weiter angespannt. Am Dienstag mussten Autofahrer die A8 Richtung Salzburg an der Ausfahrt Bernau südwestlich des Chiemsees verlassen, in Richtung München wurde der Verkehr an der Anschlussstelle Siegsdorf südlich von Traunstein ausgeleitet. Lange Staus auf der A8 und den Umleitungsstrecken waren die Folge.
Vor allem in Südbayern und Ostbayern bleiben zahlreiche Bundes- und Staatsstraßen weiterhin gesperrt. Die Bundesstraße 307 war zwischen Rottach-Egern und Tegernsee nicht passierbar, ebenso die Bundesstraße 472 zwischen Bichl West und Sindelsdorf. Auch der Schienenverkehr sei vor allem in Oberbayern nach wie vor durch das Hochwasser beeinträchtigt, teilte ein Bahn-Sprecher am Dienstag mit. Der Zugbetrieb auf der Strecke München-Übersee am Chiemsee ist zwar seit Montag wieder in Betrieb. Wegen des Brückenschadens zwischen Übersee und Traunstein blieb die Strecke nach Salzburg aber für Fernzüge gesperrt. Die Bahn setzt auf diesem Streckenabschnitt Ersatzbusse ein. Zwischen Traunstein und Salzburg verkehrten hingegen wieder Züge.
Auch die Strecke von München nach Innsbruck wird nach Bahnangaben inzwischen wieder befahren. Fahrgäste, die über den Brennerpass nach Italien wollen, mussten dagegen ab Innsbruck in Ersatzbusse umsteigen; denn die Bahnstrecke zwischen Innsbruck und Brennerpass blieb auch am Dienstag gesperrt. Dagegen ist der am Sonntag gesperrte Bahnhof Rosenheim wieder mit Zügen erreichbar. Wegen eines drohenden Dammbruchs hatten die Station zeitweise nur durchfahrende Züge passieren dürfen. Zwischen München und Kufstein verkehren seit Montag wieder Züge. Auch die Sperrung der Bahnstrecke zwischen Abensberg und Neustadt a.d. Donau wurde wieder aufgehoben. Die Werdenfelsstrecke zwischen Mittenwald/Garmisch und München bleibt dagegen wegen eines Hangrutsches voraussichtlich noch rund zwei Wochen gesperrt.
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