Nach 25 Jahren Eheterror: Frau erschlägt ihren schlafenden Mann
STARNBERG - Nach 25 Jahren Eheterror hat eine Hausfrau in Starnberg zum Beil gegriffen und ihren Mann erschlagen. Danach rief sie die Polizei. In der Nähe von Landshut tötete ein Rentner seine Frau mit einem Hammer.
„Ich habe meinen Mann umgebracht“, flüsterte Atidce K. ins Telefon. Die 50-Jährige hatte in der Nacht zum Montag ihren Mann Gerhard (49) im Bett mit einem Beil erschlagen und dann die Polizei angerufen. Als Motiv für die Bluttat gab die Hausfrau an, ihr Mann habe sie seit 25 Jahren terrorisiert.
Mehrere Beamten der Starnberger Polizei fuhren am frühen Montagmorgen zum Tatort. Im Eingang des Reihenhauses in Söcking, einem Ortsteil von Starnberg, wurden sie bereits von Atidce K. erwartet. „Mein Mann liegt oben im Schlafzimmer“, sagte sie.
An Wänden und Möbeln klebte überall Blut
Die Polizisten und ein Notarzt liefen sofort in den ersten Stock des Gebäudes. Den Helfern bot sich ein schreckliches Bild: Gerhard K. lag blutüberströmt auf dem Rücken im Bett, daneben die Tatwaffe - ein Beil. „Rundum an den Wänden klebte überall Blut“, berichtete ein Polizeisprecher. Der Notarzt konnte nichts mehr für Gerhard K. tun. Der Starnberger Stadtgärtner war bereits tot.
Atidce K. wurde von den Polizisten zur Vernehmung mit in die Polizeiinspektion nach Starnberg gebracht. Dort schilderte sie in allen Einzelheiten die letzten Stunden vor der Bluttat. Laut ihrer Aussage hatten sie und ihr Mann sich den ganze Abend über gestritten. Gegen vier Uhr morgens eskalierte dann offenbar die Situation. Wutentbrannt, so sagte Atidce K., habe sie das Haus verlassen. Ihr Mann sei anschließend nach oben ins Schlafzimmer gegangen und habe sich ins Bett gelegt. Noch in der Nacht kehrte die 50-Jährige gebürtige Mazedonierin in das Reihenhaus zurück. Sie nahm sich ein Haushaltsbeil und ging dann ins Schlafzimmer, wo ihr Mann im Ehebett lag und friedlich schlief.
Atidce K. holte nach eigenen Angaben mit dem etwa 40 Zentimeter langen Beil aus und schlug dann immer wieder auf den Kopf ihres Mannes ein. Gerhard K. wurde von der Attacke im Schlaf überrascht und konnte sich vermutlich nicht einmal wehren.
Er habe sie in den 25 Jahren ihrer Ehe ständig terrorisiert, gab sie im Verhör zu Protokoll. „Nähere Angaben können wir derzeit nicht machen“, erklärte der Chef der zuständigen Staatsanwaltschaft München II, Rüdiger Hödl. Gegen Atidce K. erging Haftbefehl wegen Mordes. Sie kam in U-Haft.
Weiteres Ehedrama in Niederbayern
Mit einem Hammer hat ein 79-jähriger Mann in Essenbach im Kreis Landshut seine fünf Jahre jüngere Ehefrau erschlagen. Polizeiangaben vom Montag zufolge entdeckte der Hausarzt der 74-Jährigen die Bluttat. Als er am Montag bei seiner Patientin, die vor einiger Zeit einen Schlaganfall erlitten hatte, nach dem Rechten sehen wollte, fand er die Leiche der Frau im Hausgang. Ihr Körper war mit einem Handtuch abgedeckt. Ihr Ehemann gab zu, seine Gattin etwa vor einer Woche mit einem Hammer erschlagen zu haben. Er wurde festgenommen.
Rabiater Vater festgenommen
Nach einem brutalen Angriff mit einem Stoßdämpfer auf seine Kinder und seine Ehefrau in Werneck (Landkreis Schweinfurt) ist ein Familienvater am Montag in Untersuchungshaft gekommen. Wie die Polizei in Würzburg mitteilte, war der 42-Jährige bereits in der Vergangenheit mehrfach wegen häuslicher Gewalt aufgefallen und wegen Körperverletzung sogar schon rechtskräftig verurteilt worden. Da Wiederholungsgefahr bestehe, sei Haftbefehl erlassen worden, hieß es.
Der Familienvater hatte am Sonntag seine von ihm getrennt lebende Ehefrau mit dem Stoßdämpfer krankenhausreif geschlagen. Auch zwei seiner fünf Kinder verletzte der Mann. Anschließend floh der 42- Jährige mit seinem Auto und wurde erst nach etwa 20 Kilometern gefasst. Während der Verfolgungsjagd rammte der Mann zwei Streifenwagen und verletzte dabei eine Beamtin am Bein. Da sich der Randalierer bei seiner Festnahme in seinem Wagen verschanzte, mussten die Beamten sogar eine Autoscheibe einschießen.
Ralph Hub
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